Volltext: Meteorologisches Jahrbuch von 1818 (1818)

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ÜM>eteoro£agi-scAe S&ea&acfitungen im CctoSer, 
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Zeit und Dauer. 
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B e f c h a f f e n h e i t. 
Witte¬ 
rung. 
Bemerkungen« 
Morgen¬ 
4 
von 5^ bis 65 Ühr* 
Rofenroth und ausgebreitet. 
fchön 1 
Abends Regen 2 
röthen 
*9 
von 6 bis 6% Uhr. 
Ponfoeroth mit blafsen Streifen* 
heiter 2 
Mittags verm. 1 und früh darauf Reife* 
Abend¬ 
3 
von 5I bis 6% Uhr* 
Oranggelb. 
heiter 2 
Früh darauf fchön* 
röthen. 
17 
von 5J bis 6Uhr*. 
Oranggelb und ausgebreitet* 
heiter 2 
Der Folgende Tag beiter 2. 
II18 
Sehr fchön oranggelb. 
heiter 2 
Früh darauf bis Mittag heiter 2. 
h°' 
von 5 bis 5| Uhr 1 
Mit röthlichten Streifen* 
heiter 2 
Am folgenden Mittag heiter* 
A?achrichte n. In den erften Tagen war in Wien die Witterung von einem hohen Grade von Hitze zu^ einer bey- 
nahe ftrengeu Kälte übergegangen. — Den 6. entftand abends in dem Badeorte bey Trentfchein ein heftiges Ungewitter 
mit einem Gußregen begleitet, und endete fich um Mitternacht mit einem fürchterlichen Wolkenbruch, wodurch Häufer 
Init Stallungen und Scheunen tneils niedergeriflen, theils befcbädiget worden* — Den 8* früh hielt in Rom ein heftiges 
Ungewitter mit fürchterlichen Platzregen bis Mittag an* In der Nacht folgte ein zweytes Hocbgewitter. Bey beyden 
fchiugen mehrere Blitze ein, tödeten einen Mann, und verletzten zwey Landleute fchwer. Ein Blitz rifs das Dach von 
einem Pallafte hinweg, und zertrümmerte hierauf einen marmornen Springbrunnen* Man erinnnrte fich in Rom feit 38 Jahr 
keines fo heftigen Platzregens, der in kurzer Zeit den Austritt der Tiber bewirkte* — In den Gegenden von Meffina ver- 
fpürte man in den erften Tagen mehrere Erdftöße, und am 8- zu Palermo, Cuneo und Busca* — Den 9. Nachts war zu 
Kulmbach und in der Gegend nach Kronach ein ftarkes Ungewitter, welches einfehlug und zwey Bauernhäufer in Brand 
fteckte* Durch einen darauf erfolgten Platzregen brach der Main aus. — Am 27. Abends fchlug "zu Perpignan in Frank¬ 
reich der Blitz in das kleine Fort Miradon ein und zündete. Die Flamme ergriff das Pulvermagazin, welches fogleich in 
die Luft flog; 16 Soldaten kamen um, und mehrere Häufer in der Stadt ftürzten ein*— Die lT, baierifchen nach Brafilien 
abgefandte Ahaderriker Hr. Dr* Spix und Hr. Dr. Martins fanden bey ihrer Ankunft unter dem mathematifchen Aequator, 
dafs der wahre (phyficalifche) Aequator der Erde 6 bis 7 Grad früher in die nördl, Hälfte falle, als nach der mathematifchen 
Annahme* Von jenem Punkte aus fcheint das Gleichgewicht der Temperatur des Wallers und der Lufc fleh aufzulöfen, die 
electi ifche in Wetterleuchten und Sternlchnuppen find offenbarende Spannung, fo wie auch die Feuchtigkeit der Atmosphäre, 
der Salzgehalt des Meeres fcheint fleh zu vermehren, und die unter dem phyficalifchen Aequator durch entgeg.ngefetzte 
Richtung öftlich in Ruhe gekommene Luft wieder in Bewegung zu gerathen, — Hr. Prof* Hanfteen in Chriftiana hat 
vom Jahre 1807 an bis jetzt gefunden , dafs die Erde 4 magnetifche Pole, oder 2 magnetifche Achfen habe, welche Winkel 
von 28 bis 30 Graden mit der Erdachfe machen* Der Nordpol der einen Aehfe fällt ungefähr in die Hudsonsftrafe; ihr 
Südpol in das indifche Meer unterhalb Neuholland. Der Nordpol der andern Aehfe fällt in das nördliche Sibirien bey No- 
vaja Semlia, der ihr angehörige Südpol ins Südmeer, etwas weltlich vom Feuerlande* Diefe Achfen verändern jährlich ihre 
Lage, und die Abweichung der Magnetnadel von dem wirklichen Nordpol der Erde bewirkt die negative Declination. 
Aoßronomifcke 
Beobachtungen 
^annen^iecAen unv- q) annenfac^etn. 
Den 1. war die am 29* September eingetretteue Untiefe vom öftlichen Sonnenrande 9',57", und vom füdlichen 7/,2g// 
entfernt. Den 10. erfebien in einer fcheinbaren Entfernung von 6',38" vom öftlichen, und io7,13'7 vom füdlichen Son¬ 
nenrande eine dichte Gruppe von 9 kleinen Flecken, unter welcher um 3', 2i/7 füdweftlich ein groler runder und um 48" 
öftlicher zwey kleinere Flecken {landen* Nebft diefen fahe man einen großen, fchwaizen, länglichten Flecken 5', 2" vom 
Öftlichen, und 9', 8'' vom füdlichen Sonnenrand entfernt flehen, neben welchem um 48^ öftlicher noch grofser länglicht 
ausgezackter Flecken folgte, ober welchem um 32" weltlicher ein grofser bimförmiger, und um 57" öftlicher zwey Flecken 
nebeneinander von mittlerer Gröfse zu feben waren. Den ig. ftand eine große kreisförmige Oeffnung mit einer runden 
Untiefe 12% 28" vom öftlichen und 16', 38" vom füdlichen Sonnenrand entfernt, aufserhalb welcher um 53" füdheher 
ein kleiner, und noch 2 gröfsere neben einander flehende Flecken folgten. Den 28* war in einer Entfernung von 15',48'' 
vom öftlichen, und 197, io7/ von füdlichen Sonnenrande eine grofse Oeffnung mit einer füdlich gefpalteten untiefe zu le¬ 
ben, neben welcher um 27" öftlicher eine Gruppe von 5 kleinen Flecken, und um T, 29" öftlicher. eine zweyte grofse 
Oeffnung mit einer eines Hufeifens ähnlichen Untiefe ftand, unter derer füdweftlich geöffneten Theilen ein Hecken von 
mittlerer Gröfse, dann um 47" füdlicher 2 kleine, und in einer Entfernung von 8% 19" vom füdlichen Sonnenrande 
noch 3 kleine Flecken mit 3 Sonnenfackeln umgeben folgten, welche letztem Flecken am 29. bis auf einen Flecken ohne 
Sonnenfackel verfchwunden waren, Die am 28» als gefpaltet beobachtete Untiefe erfchien am 29. länglicht und fudöftheh 
zugefpitzt, die öftlich flehende Gruppe war noch um 7 kleinere Flecken vermehrt, und die große Oeffnung mit der Hut- 
förmigen Undefe hatte fich am 29. in 3 nahe an einander flehende Oeffnungen verändert, von welchen jede eine länglicute 
Untiefe enthielt. . 
Die Beobachtungen bey der am 14. vorgefallenen und nur bey dem Anfänge Achtbaren Partial - Mondfinfternns wur¬ 
den durch einen fchon früh vor dem Anfänge derfelben entftandenen Nebel ganz vereitelt. 
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Ö818.)
	        
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