Volltext: Meteorologisches Jahrbuch von 1814 (1814)

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SKeteoraßaghcße fäeoßacßtungen ßey> ^oer am J? £fußi voryejtaßßenen 
3 icfitS-aren ^onnen^insternifa. 
Tags zuvor den 16. nach 7 Uhr Abends fahe man in der Ferne vier Gewitter, welche von Südoft und Süden gegen 
Vv'eften^zogen, Um 9 Uhr 2g' darauf entftand ein heftiges Gewitter mit fehr nahen Biitzen, und mit einem weiblichen 
Sturm vom 111, Grade begleitet. Die Hohe des dabey gefallenen RegenwalTers auf 1 Parifer Quadratfufs betrug 2, 6g" Pa- 
rifer Linien* Diefes Gewitter hielt bis nach 11 Uhr an. 
Am 17. früh 1 Uhr 27' fieng es wieder zu regnen an; um 3 Uhr y/ ffand das Barometer auf 2Ö//, 5//;, 7; und das 
Thermometer frey im Schatten auf -{“ 7°» 2* Das "de Saufs, Hygrometer zeigte eine Feuchtigkeit von 950, 6, und das 
Manometer eine Lockerheit von — 5,5 fr. Gran. Die Magnetnadel gab bey dem Inclinatorium eine Neigung von 710, 37'; 
und bey dem Declinatorium eine weltliche Abweichung von 180, 31'; an. Der Himmel war bey einem WefUvinde vom 
I, Grade mit einer dichten Wolkendecke allgemein überzogen; nur von Nordoft gegen Offen waren die Wolken etwas 
durchfichtiger, und der freye Himmel leuchtete an einigen kleinen Stellen hervor. Gegen 4 Uhr färbten fich in Nordoli 
die Wolken etwas gelb; es zeigte fich auch eine Hoffnung wenigft in Ollen zu einer Aufheiterung, welche aber nach 
4 Uhr wegen dicht vorüberziehenden Wolken wieder verfchwand. Nur um 4 Uhr 47', 23" geftatteten dünn vorüber¬ 
ziehende Wolken einigen Anblick der Sonne, ungeachtet es zugleich von Süd bis Norden zu regnen anfieng. Diele we¬ 
nige Blicke der verfchleuerten Sonne liefsen doch nicht zu den Stand der fehr intereffanten Sonnenflecken zu beftimmen, 
welche fich vom 13, an, als dem Tage ihres Eintrittes, durch ihre Grofse, Veränderung und Gruppirung auszeichnetenk, 
wie weiter unten bey den Beobachtungen der SonnenfLecken befonders Vorkommen wird. 
Um 5 Uhr 16/ lieft der Kegen wieder nach; der Himmel blieb aber mit einer grauen Wolkendecke überzogen. Das 
Barometer erhob lieh nur um o///, 1; und das Thermometer im Schatten 11m + o°, 8, das Hygrometer gab nur um i°, 7 
geringere Feuchtigkeit an, und an dem Manometer nahm die Lockerheit der Luft um o, 2 fränzofifche Gran zu. Bey dem 
Declinatorium und Inclinatorium blieb der oben erwähnte Stand. Die Weil winde vorn I. Grade, die einigemal mit dem 
II. Grade wechfelten, dauerten fort. Nach 5 Uhr fieng das Elkysmometer in einer elliptifchen Form zu olciliiren an; die 
Richtung der Ofcillationen war über eine halbe Linie gegen Offen. 
Der mit Wolken überzogene Himmel lieft keine Hoffnung übrig zu jenen wichtigen Beobachtungen, welche bey ei¬ 
ner Sonnenfmffernifs aufzuffellen find. Nur um 6 Uhr 14/, 35"' mittlerer Sonnenzeit wo es möglich , den Anblick der 
Sonne durch dünne Wolken ohne Heliofcop auf einige Augenblick zu gewinnen, um wenigll die Entfernung der beyden 
Horner mit einem Scala Micrometer zu meffen, welche nach den Theilen des Sonnendurchmefiers zu 31', 34", 8 noch 
X4x, 3i// betrug. Zu eben diefer Zeit war die Verfinfierung 1 Zoll 9' grofs. Nach diefem verbargen dichte Wolken die 
Sonne, und vereitelten alle weitere ailronomifche Beobachtungen* Um 6 Uhr 25' erhob fich das Barometer noch um 
o7//, 1 Linie, und das Thermometer im Schatten um 1^,3. Das Hygrometer gab um 3°,7 geringere Feuchtigkeit, und das 
Manometer zeigte um o, 9 Franz. Gran zugenommene Lockerheit der Luft an. Der Himmel blieb bey nordöfllichem 
Winde vom I. Grade vollkommen trüb, und verbarg den ganzen Tag hindurch die Sonne. Gegen Abend entftanden meh¬ 
rere Blitze, und es fiel zugleich ein fo ergiebiger Regen, dafs die Hohe des auf ein Parifer Quadratfufs aufgefangenen 
iUgenwaffers ji, 14 Parifer Linien betrug* 
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