Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

666 
beträgt im unteren Tschermenkatale nahezu 20%o und erreicht im oberen Teile vor 
Wigstadtl die erwähnenswerte Größe von 280/0o, das äußerste Verhältnis, welches 
bei Adhäsionsbetrieb anwendbar ist. Im übrigen gehört die Fahrt durch das Engtal 
der Tschermenka, welches außer der Eisenbahn auch von der Bezirksstraße durchschnitten 
wird, zu den interessantesten Partien der ganzen Strecke, trotzdem die mit freundlichem 
Nadelwald bedeckten Berghänge durch Entwaldungen stellenweise an Schönheit einge¬ 
büßt haben. Im Tale selbst herrscht eine lautlose Stille, welche nur hie und da 
durch das Geklapper einer Mühle unterbrochen wird. Vor Wigstadtl (27 km) erklimmt 
die Bahn das niedere Gesenke, welches im Gegensatz zu den herrlichen Tallandschaften 
einen einförmigen Anblick gewährt. Die ganze Bahn bis Bautsch ist 40 km lang. 
Welchen Aufschwung der P e r s o n e n- und Güterverkehr auf der innerhalb 
des Bezirkes gelegenen Bahnstrecke seit dem Eröffnungsjahre genommen hat, zeigen 
die beiden folgenden Tabellen. 
A. Personenverkehr. 
Abgegangene Reisende 
der 
Mankeudorf 
Odrau 
Jogsdorf 
1892 
1900 
1892 
1900 
1892 
1.900 
ll. Klasse . . . . 
374 
137 
1.107 
888 
83 
94 
m. Klasse . . . . 
4086 
5007 
18.586 
24.192 
3891 
5794 
Militär 
— 
— 
24 
140 
— 
— ■' 
Zusammen . . 
4460 
5144 
19.717 
25.220 
3974 
5888 
B. Güterverkehr. 
Art der Güter 
(Angabe in Tonnen) 
Odrau 
Jogsdorf 
Aufgabe 
Abgabe 
Aufgabe 
Abgabe 
1892 
1900 
1892 
1900 
1892 
1900 
1892 
1900 
Eilgüter .... 
12 
41 
22 
89 
— 
— 
— 
— 
Frachtgüter . . . 
1069 
3042 
4107 
7631 
235 
3406 
1004 
358 
Zusammen . . 
1081 
3083 
4129 
7720 
235 
3406 
1004 
358 
Die Zahl der abgegangenen Reisenden stieg in Odrau von 1892—1900 von 
19.717 auf 25.220, nahm also um 5503 zu. Die Zahl der angekommenen Reisenden 
wird nicht vermerkt, dürfte jedoch von jener der abgegangenen nur um weniges ab¬ 
weichen. In Mankeudorf nahm die Zahl der abgegangenen Reisenden um 684, in 
Jogsdorf um 1914 zu. Die aufgegebenen Güter stiegen in Odrau von 1081 auf 
3083 Tonnen, die abgegebenen, d. h. angekommenen von 4129 auf 7720 Tonnen. 
Es stieg demnach die Aufgabe um 2002 und die Abgabe um 3591 Tonnen. In 
Jogsdorf stieg im gleichen Zeitraum die Aufgabe um 3171 Tonnen, während die 
Abgabe um 646 Tonnen fiel, was einerseits dem Aufschwünge der Zementwaren¬ 
fabrik „Odertal", anderseits dem Niedergänge der Steinnuß-Knopffabrik in Jogsdorf 
zuzuschreiben ist. Von Zauchtl bis Odrau verkehrten 1892 2242 und nach Jogsdorf 
2232 Züge, während 1900 nach Odrau 2953 und nach Jogsdorf 2217 Züge liefen. 
Einen lehrreichen Einblick über die Ein- und Ausfuhr verschiedener Produkte im 
Bezirke gibt folgender Ausweis über die auf- und abgegebenen Güter nach Artikeln 
in Tonnen in den Frachtenstationen Odrau und Jogsdorf.