Volltext: Geschichte der Stadt und des Gerichtsbezirkes Odrau

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Einschluß der Nebengebühren (Regiebeiträge u. dgl.) den Zinsfuß der Spareinlagen 
höchstens um 1'5 % übersteigen. 
Solche Spar- und Darlehenskassen-Vereine bestehen in Kleinpetersdorf, Dörfel, 
Dobischwald und Lautsch und gibt die nachstehende Tabelle über deren Gebarung 
bis Ende 1900 Aufschluß. Keine derselben hatte einen Verlust zu beklagen. 
Stand der Darlehens¬ 
kassen am Ende des 
Jahres 1900 in Gulden 
(Gründungsjahr) 
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fl. 
Kleinpetersdorf (1886) 
1353 
142 
10 
1420 
74.613 
84.958 
334 
1926 
128.006 
Dörfel (1888). . . . 
1617 
165 
5 
801 
110.905 
83.448 
65 
2393 
163.147 
Dobischwald (1894) . 
887 
75 
10 
750 
23.626 
19.123 
110 
197 
40.33*2 
Lautsch (1896) - - - 
1032 
57 
10 
569 
32.114 
12.221 
219 
77 
110.638 
Summe . . 
4889 
439 
— 
3540 
241.258 
199.760 
728 
4593 
442.123 
Dem Verbände der schlesischen Spar- und Darlehenskassen-Vereine in Bielitz 
gehören Dörfel, Dobischivald und Lautsch an, während Kleinpetersdorf im Zentral- 
verbande der deutschen landwirtschaftlichen Kredit-Genossenschaften Mährens und 
Schlesiens in Brünn ist. Der Zinsfuß für die Spareinlagen beträgt bei allen vier 
Kassen 40/0, der für Darlehen in Dörfel 4'/2, in Dobischwald und Lautsch 5 und 
in Kleinpetersdorf 4‘/2 bis 5%- 
Seit dem Jahre 1840 mußte jede Gemeinde die in ihrem Gebiete befindlichen 
Kommerzial-Straßen nach dem Steuergulden bauen und erhalten. Die Stadt 
Odrau ließ 1843 die Straße nach Emails auf die normalmäßige Breite von vier 
Klaftern bringen und neu Herrichten und sie bestellte 1850 einen eigenen Straßen¬ 
einräumer mit einer Tageslöhnung von 30 kr. W. W. Im folgenden Jahre wurde 
entschieden, daß der Anteil des Straßenfondes, der bisher auf Odrau, Neumark und 
Sternfeld verteilt worden war, in die Gemeindekasse zu fließen habe. — Die Manken- 
dorfer Brücke über die Oder im Zuge der Bezirksstraße Odrau—Zauchtl wurde 
1850 über Auftrag der Bezirkshauptmannschaft wieder hergestellt, wozu Odrau, 
Mankendorf, Kleinpetersdorf, Emails und Heinzendorf beizusteuern hatteil. Die lange 
Brücke oder Johannesbrücke über die Oder wurde 1849 mit einem Kostenaufwand 
von 818 fl. renoviert, bei welcher Gelegenheit die Maut aus der ersten in die zweite 
Klasse versetzt itub als Mauttarif bestimmt wurde: für ein Stück Zugvieh 2 kr. C.-M., 
Trag- oder schweres Treibvieh 1 kr., leichtes Treibvieh '/s kr. Da viele Fremde 
zur Umgehung der Maut in der Niedervorstadt abbogen unb über die Viehweidbrücke 
fuhren, so wurde hierauf eine Strafe von 10 fl. C.-M. gesetzt. 
Die Bezirkshauptmannschaft ordnete 1853 die Neuschotterung der Bezirksstraße 
an. Hiezll wurden auch die nicht mit einem Gespann Versehenen zur Seiftung von 
je sechs Handtageil Robot herangezogen lind 1856 wurde in der Stadt die ganze 
direkte Steiler von Odrau und Neumark als Grundlage genommen und bestiinmt, 
daß auf je 10 fl. Steuer ein Zugrobottag zu leisten sei. Eilde des Jahres 1859 
gab es im politischen Bezirk Odrau 15.221° Bezirksstraßen, von ivelchen mit Stein- 
grundlagen und Beschotterung 1400° und iiilr mit Beschotterung 13.821° hergestellt 
waren. Es wurden 141.000° Seitengräben ausgehoben, 7700 Bankette ausgebessert, 
3041 Schotterprismen aufgeführt und 2770 verweildet nnb 294 Stück Alleebäume 
nachgepflanzt. Die Summe des Aufwandes für die Straßen betrug 1150 fl., wovon 
durch Steuerzuschläge 850 fl. eiilgehoben wurden. 
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