Volltext: Geschichte der Stadt und des Gerichtsbezirkes Odrau

343 
müller 13 Sch., der Lautscher Müller 24 Sch., der Große Müller in Odrau 50 Sch., 
der Kleine Müller 24 Sch., der Teichmüller 14 Sch., der Holzmüller 15 Sch., der 
Petersdorfer 18 Sch. und der Mankeudorfer Müller 30 Sch. Die übrigen Mühlen 
gehörten den betreffenden Erbrichtern und zinsten diesen, b) an Weizen, gehäuftes Maß, 
hatte der Große Müller 8 und der Petersdorfer 1 Sch. zu schütten. 
Aus den verschiedenen Arten von Zinsen nahm die Herrschaft folgende 
Summen ein: Stete Grundzinsen 1128 fl. 47 kr., Robotzinsen 842 fl. 42 kr., 
Weinfuhr ge ld von den 12 Erbrichtern und den 3 Dobischwälder Freihöflern ä 12 fl. 
180 fl., Honigzins vom Jogsdorfer Freihöfler Valentin Futschig 3 fl., Gewerbe¬ 
zins vom Kamitzer Schmied 6 fl. 36 kr., Steuerbeitrag vom Tschermenkamüller 
3 fl. 36 kr., Hüttungszins vom Heinzendorfer Müller 1 fl. 12 kr., Kernmehl¬ 
zins vom Heinzendorfer Müller 6 fl. 45 kr., Schankzins vom Werdenberger 
Richter und dem Sternfelder Schenker 40 fl., Häuselzins von den Kolonien Neu¬ 
mark, Neudörfel und Werdenberg 339 fl. 37 kr., Mühlzins von 12 Müllern, aus¬ 
genommen den Teichmüller, 83 fl. 59 kr., Sch weinmast zins von den 12 Müllern 
106 fl. 36 kr., Weinzins von der Odrauer Bürgerschaft 140 fl., reluierter Maut¬ 
malzzins von der Odrauer Schankbürgerschaft 300 fl., Töpfertonzins von 
6 Odrauer Töpfern 12 fl. 9 kr., Bä ckerzins von den 3 Odrauer Bäckern 3 fl. 36 kr., 
Kuttelfleckzins von der Odrauer Fleischhauerzunft 3 fl. 36 kr., Ölzins vom 
Teichmüller 6, vom Wessiedler Richter 4 und vom Wolfsdorfer Richter 8 — 18 fl., 
Ackerzins von den Lautscher und Werdenberger Vorwerksäckern 409 fl., Flecken¬ 
zins von allen Dorfschaften und von Odrau 220 fl. 39 kr., zusammen 3849 fl. 50 kr. 
An ungemessenen Roboten hatten hinfort die Bauern mit Ausnahme 
jener der sogenannten robotfreien Dörfer: Dobischwald, Dörfel, Kamitz, Kleinherms¬ 
dorf und Wolfsdorf, deren Roboten durch Privilegien oder altes Übereinkommen ge¬ 
regelt waren, wöchentlich das ganze Jahr hindurch 1'/, zweispännige Zug- und 
1 Va Tag Fuß-Robot zu leisten. Die Gärtner in den Dörfern Lautsch, Wessiedel, 
Heinzendorf, Taschendorf und Großhermsdorf hatten wöchentlich drei Tage, und die 
Dreschgärtner in Mankendorf, Jogsdorf und Lautsch wöchentlich zwei Tage Fu߬ 
robot zu leisten. Die Kirchenväter in Dobischwald, Taschendorf, Wolfsdorf und Dörfel 
hatten gegen Nachlaß des Robotzinses dem Odrauer Dechant wöchentlich 1V2 Tag 
mit zwei Pferden und Ihz Tag zu Fuß zu roboten, wobei sie von demselben ein 
Mittagmahl erhielten. Der Mankendorfer Kirchvater robotete dem dortigen Pfarrer. 
— Die Richter, Freihöfler, Müller und Schenker hatten sich, da sie frei eingekauft 
waren, nach ihren Kaufbriefen oder Begebnissen zu halten. — Besondere Dienste 
oder Verbindlichkeiten hatten die Untertanen in den einzelnen Dörfern nicht, doch 
waren die 13 Dorfschaften der Reihe nach verhalten, zwei Postboten zu stellen, welchen 
die Herrschaft die Naturalrobot oder den dafür zu zahlenden Zins sowie die zu 
leistenden Nebenschuldigkeiten nachsah. — Genüsse hatten die Untertanen von der 
Herrschaft gar keine; nur bei der Gemeinde Dörfel ist verzeichnet, daß sie nicht ver¬ 
halten werden kann, in der Odrauer Schloßmühle zu mahlen. 
Kaum ivaren aber die neuen Urbare herausgegeben, als das Wirtschaftsamt 
bei der Urbarial-Kommission Beschwerde führte, daß die Herrschaft Odrau bei der 
Ausmessung der untertänigen Zinsen und Schuldigkeiten wider den Inhalt uralter 
Urbare und verschiedener Sentenzen verkürzt worden sei, u. zw.: 
a) An Zinsen. 1. Aus dem Urbar von 1650 sei zu entnehmen, daß bei 
allen Dorfschaften der Wachtzins mit je 4 w. Gr. oder 8 kr. zu den Terminen 
Georgs und Wenceslai entrichtet worden sei, was in die neuen Urbare nicht auf¬ 
genommen wurde. So sei es auch mit dem Zins vom Einheizen, welchen die 
Jogsdorfer und Dörfler zu den genannten Terminen mit je 9 w. Gr. oder 18 kr. 
bezahlt hätten. — 2. Seien bei einigen Gemeinden die Grundzinsen niedriger 
angesetzt worden. — 3. Seien die zu Michaelis zu zahlenden Häuselzinsen der 
Angerhäusler weggelassen worden. — 4. Die Abfuhr des Zinsgetreides sei ver¬ 
ringert worden, da das Wort „gehäuft" ausgelassen wurde. — 5. Der Pferde-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.