Volltext: Geschichte der Stadt und des Gerichtsbezirkes Odrau

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und robot. — 12. Ein Jahrmarig Briefs mit einem zerbrochenen Siegel. — 13. Ein 
Vergleichniß von 1579. — 14. Proßmannische Obligaziones 12 Thl. — 15. Item 
ein recognition mehrerer Zuschreib ivegen 368 Thl. — 16. Vorher der Zeiger beim 
Lndig 1603 23 Thl." 
Von diesen Urkunden haben sich nicht alle erhalten. Nach den Beschreibungen 
der Siegel ist Nr. 1 der Jahrmarktsbrief Latzeks von Krawarn v. I. 1406 
(Gem.-Arch. Nr. Hl), Nr. 2 die Befreiung vom Heimfallsrecht durch Albert von 
Sternberg v. I. 1362 (Gm.-Arch. Nr. l), Nr. 3 unbekannt, wenn es nicht die 
Bestätigung des Jakob v. Ticzein als Pfarrer von Odra» v. I. 1512 ist (Gm.-Arch. 
Nr. IV), Nr. 4 nicht mehr vorhanden, ivar die Befreiung der Dörfer vom Heim¬ 
fallsrecht v. I. 1374 (Abschrift Gm.-Arch. Nr. ll), Nr. 5 und 6 sind unbekannt; 
die Nr. 7 — 13 sind lauter Urkunden ans der Zeit Johann Thomas von Zwola. 
Nr. 7, die Schule, die Stadtwächter und die Bußen für kleinere Vergehen betreffend, 
besitzt jetzt Herr Franz Brustmann und dir. 13, Vergleich der Stadt mit der Herr¬ 
schaft wegen dreier Häuser Herr Josef Ulrich, der alle Akten der einstigen Schank¬ 
bürgerlade hat, die übrigen, Nr. 8 bis inst. 12, sind im Gemeinde-Archiv unter 
den Nummern VII, VIII, X, IX, VI deponiert. 
Gewerbe. 
Von den Zünften ist aus jener Zeit nicht viel bekannt. Ao 1618 am Oster¬ 
sonntag hatte der Tuchmacher Lorenz Lew vor den Zechineisteril Mathes Meinx 
und Adam Besserdich seinen Lehrknecht Hansel Mudrak, des Bartosch Mudraks leib¬ 
lichen Sohn, als Lehrknecht aufgenommen, „auf 4 Jahr lang das Handwerk zu 
lernen, dem allem ein Genigen p thun und ein frommer nnb treuer Lehrknecht zu 
sein. Ist vor in Bürg unter einem Pfand 4 Schock gr. Thomas Meixner und 
Bartosch Mudrak, sein Vater. Bei Aufnahm erlegt sein Vater die Zusag, 4 gr., 
nnb ein Eimer Mertzen und vor 2 Pfund Wachs 18 gr." — Im Jahre 1622 
sprach er ihn frei, wofür er in die Zeche abgab: 1 Eimer Bier, statt 2 Pfilnd Wachs 
24 gr., 4 gr. Zusag und 4 gr. Freisag. Bei der Freisprechung des Mathes Panatschke 
gab sein Vater Borte! Panatschke dem Zechschreiber 2 gr. 
Die Tuchmacherzunft legte 1621 ein neues Zechregister an, dessen Titelblatt 
folgenden Wortlaut hat: 
„Ein ordentlich Zechregister auf allerlei Einnahm und Ausgab der Zech Nvth- 
durft wie hernach folgt: 
„Erstlich ist ein jedlicher Meister nach Ordnung aufs Neue hierin beschrieben, 
zu welcher Zeit einer nach dem andern eingeworben nnb sein gebührlich Zechrecht 
erlegt hat. 
„Zllm Andern ist auch ein jeder Lehrknecht beschrieben nach der Zeit und Zllsage, 
lvie unsere Artikel lveisen, und künftiger Zeit noch sollen verschrieben werden. 
„Zum Dritten, von lvegen des Kessels und Ferbens, lvas von einem jeden 
Tuch oder ander Nothdurft zu geben schuldig ist zu erlegen lvie folgt: Voll einem 
schwarzen Tuch 1 gr., von einem geblockten 2 dl., voll einem Werft 3 dl., von einem 
Wicklein Woll 1 dl. 
„Bei Merten Grinzweig, alter Zechmeister, und Lorenz Lew, jüngster Zech- 
meister, aufs neue von mir Mathes Grinzweig, dieser Zeit Zechmeister, im Jahre 
1621 beschrieben. Gott verleih darbei seine Gnad und Segen, Amen." 
Bei Übergabe der Lade wurden den Zechmeistern damals 3 fl. 12 gr. über¬ 
antwortet. Die Einnahmen der Zeche im genannten Jahre betrugen insgesamt 
6 fl. 8 gr. 2 dl. und setzten sich aus folgenden Posten zusammen: 
„Am Sonntag Judica eingenommen Quartal . . . . . — fl. 4 gr. — dl. 
Am Sonntag der hl. Dreifaltigkeit Quartal ■— „ 4 „ — „ 
Am Sonntag vor Mathei Quartal . . . — „ 4 „ — „ 
Item Kesselgeld eingenommen — „ 4 „ 2 „
	        
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