Volltext: Geschichte der Stadt und des Gerichtsbezirkes Odrau

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Dörfer 
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Zahl der 
Robottage 
beim Lautscher Vorwerk 
beim Lautseher oder 
Kamitzer Vorwerk 
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Ober-Petersdorf. . 
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— 
1 
1 
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Heiuzendorf . . . 
23 
2 
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1 
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4 
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— 
1 
1 
1 
Wessiedel .... 
22 
2 
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1 
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4 
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1 
— 
1 
1 
Lautsch .... 
13 
2 
1 
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4 
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— 
— 
— 
— 
Jogsdorf .... 
9 
— 
2 
1 
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1 
1 
— 
— 
— 
2 
1 
— 
Gr.-Hermsdorf . . 
23 
2 
1 
1 
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1 
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1 
— 
1 
1 
Dörfel. . . . . 
9 
— 
2 
1 
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— 
— 
— 
2 
1 
— 
Kamitz. . . . . 
20 
2 
1 
1 
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1 
1 
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1 
— 
2 
1 
2 
Wolfsdorf . . . 
14 
2 
1 
1 
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1 
1 
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— 
1 
1 
1 
Taschendorf . . . 
19 
2 
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Daß die Bauern ferner alle Roboten beim großen Odrauer Vorwerk, wann 
es ihnen befohlen wurde, ;u leisten hatten, ist fchon gesagt worden. Ferner hatten die 
Bauern der in der Tabelle angeführten Dörfer jeder jährlich vier Zaspeln Garn zu 
spinnen, zweimal zum Baden und Scheren der Schafe zu erscheinen und, wenn es 
erforderlich war, Wache zu stehen. Statt der letzteren Leistung zahlte jeder 8 gr. 
(früher nur 1% gr.) 
Die genannten Robotarbeiten taxierte man damals wie folgt: 1 Tag ackern 
12 gr., eggen 12 gr., mit der Sichel schneiden 4 gr., mit der großen oder Hafer- 
Sense hauen 6 gr., rechen 2 gr., binden 3 gr., eine Feldfuhre leisten 4 gr., 
1 Tag Mist führen 12 gr., auf die Jagd gehen 18 gr., 1 Stück Gespinst (Garn) 
spinnen 6 gr., 1 Tag fischen 3 gr., zweimal Schafe baden und scheren 4 gr. 
Eine Bauernfuhre schätzte man per Jahr auf 2 Tl., eine Holzfuhre zum Bräuhaus 
auf 2 Tl., die Wache auf 1 Tl. und die Weinfuhren der Richter und Freihöfler 
auf 10 Tl. 
Die Gärtner von Mankendorf hatten das von den Mankendorfer Bauern 
in das dortige Vorwerk eingebrachte Heu, Grumet und Getreide abzuladen, das 
Geschirrholz zur dortigen Mühle zu machen, das Brenn- und Kuchelholz im 
Schlosse zu bereiten, in den herrschaftlichen Gärten zu arbeiten und die Nüsse und 
Zwetschken abzuschlagen und abzupflücken. Die von den übrigen Dörfern hatten neben 
den Bauern allerlei Robot zu Fuß zu verrichten und wurden namentlich zum Säen 
auf den Feldern des Lautscher und Odrauer Vorwerks verwendet. Die Heinzendorfer 
und Wessiedler hatten im Odrauischen Hofe beim Abladen zu helfen und mußten in 
den Gärten die Beete für Kappsamen, Möhren, Zwiebel und andere „Krätzerei" 
graben und, was dabei vonnöten war, verrichten. Auch hatten sie auf dem Odrauer 
Vorwerk den Mist auszubreiten. ■ Die Wessiedler hatten nebstbei im Wessiedler Wald 
auf die Jagd zu gehen und im Odrauer Hof allerlei Wirtschaftsfachen auszubessern, 
Raufen zu machen und Holz zu spalten, während die Lautscher im Lautscher Vor¬ 
werk die Raufen herzurichten, das Vieh in die Stadt zu treiben, Hanf zu säen, 
Pflanzen zu stecken und allerlei Obst in den Gärten abzuschütteln und zu pflücken 
hatten. Die von Mankendorf, Petersdorf, Heinzendorf, Wessiedel und Lautsch hatten 
je zwei, die aus den übrigen Dörfern je vier Zaspeln Garn zu spinnen. 
Die Hausgenossen (Inwohner) hatten bei ihrer Kost auf dem Odrauer 
oder Lautscher Vorwerk Flachs zu jäten, Kümmel und Hanf zu raufen, auszurollen, 
zu brecheln und zu hecheln, dem Herrn gegen gebührliche Zahlung aus seinem Material
	        
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