Volltext: Geschichte der Stadt und des Gerichtsbezirkes Odrau

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der Altar, zue große» Vehsteil förderlich zuer Ehre des Almechtigen Gottes, Außgeben 
zue Troppaiv worden. 12 Gr. gebeil von Bayden Sammeten Vorhängen zue Bayden 
Altare,r Anderß zlie machen." 
Auch ivurde damals der hölzerne Pfarrhof ausgebessert. Die Zimmerleute er¬ 
hielten 6 fl. 18 Gr., die übrigen Auslagen betrugen 6 fl. 15 Gr. Die Herrichtung 
des Roßstalles kostete 1 fl. 3 Gr., die des Brunnens 1 fl. 31 Gr. 4 Pf., die des 
Zaunes im Garten hinter Georg Hilschern ilnd in jenem hinter dem St. Johaunis- 
kirchlein sowie im Kaplangarten 2 fl. 2 Gr. Simon Schramm erhielt für einen Tag 
arbeiten „am Kirchenmauerlen gegen Pfarrhof" 6 Gr. 9 Hl. und für das Aus- 
bessern des Ofens im Kaplanhaus zahlte die Stadt 1 fl. Schließlich feien noch 
folgende drei Posten hervorgehoben: „8 Gr. geben für 2 moß Wein, so die fremde 
Pfarrherrn bey des Pffarher Kind begrebnuß sindt vorEhret worden. — 18 Gr. 
geben dem Pfarrherrn, Kaplan und Kirchendienern zue Hüelff auff die Kirmeß. - 
6 Gr. einem armen Evangelischen Böhmischen Predicanten, welcher wegen des 
Wortts Gottes 
ein Jahr lang 
zivehil Tag im 
gefengknuß zlie 
Prag gewesen, 
geben worden»." 
Paul Kleppel 
ivar ivohl noch 
1500 Pastor in 
Obrem, allein 
noch in demselben 
Jahre finden wir 
den Peter Blit¬ 
ze r (VI.) als 
Pastor hier. Er 
war von Odra» 
gebürtig und mit 
einer Schwester 
des Ringbürgers 
Paul Mudry ver¬ 
mählt. Er er¬ 
kaufte sich ein 
Häuschen unterm 
Niedertor und er¬ 
legte in diesem und im folgenden Jahre je 4 fl. Jahrgulden daran, verkaufte 
es aber 1592 mit Zustimmung der Obrigkeit für 100 fl. dem Paul Orlet, 
Schuster. Peter Biltzer muß nach Ung.-Brod gekommen sein, denn 1596 sandte 
er feine Frau und 1599 sein Töchterlein von dort zur Behebung der Jahrgulden 
hieher.*) 
Die Leute auch der Vorstadt und den Dörfern Lautsch nnb Jogsdorf wurden 
seit alter Zeit auf dem Friedhofe bei St. Johannis begraben. Da dieser weit von 
der Stadt eiitfernt war, so hatte die Gemeinde schon vor 1570 einen neuen Fried¬ 
hof vor dem Obertore angelegt. Johann Thomas von Zwola ivollte die Bürger von 
Odrau, die seit uralter Zeit mtf dem Friedhofe bei der Pfarrkirche beerdigt wurden, 
zwingen, ihre Begräbnisstätten auf diesem neilen Friedhof zu wählen, wurde aber 
nach Punkt 11 der Entscheidung des Landrechtes vom Dienstag nach Martini des 
Jahres 1571 mit seiner hierüber erhobenen Klage abgewiesen. Der neue Friedhof 
lag auf dem freien Felde zwischen der damaligen Lautscher Straße, dem Wege zur 
*) Odr. Grdb. HI u. IV.
	        
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