Volltext: Geschichte des salzburgisch-oberösterreichischen K.u.k. Infanterie-Regiments Erzherzog Rainer Nr. 59 für den Zeitraum des Weltkrieges 1914 - 1918

Die Piave-Offensive 
Bereitstellung der Edelweiß-Division auf der Hochfläche 
der Sieben Gemeinden 
(2. bis 14. Juni 1918) 
Hiezu Skizzen 80 und 81 
Reges militärisches Treiben aller Orken und lebhafter Eisenbahnverkehr kündeten den 
Aainern bei der Fahrt durch Tirol an, daß ein großer Schlag in Vorbereitung sei. Die Fahrt 
ging bis Trient und dann weiter bis Levico, wo der erste Transport, Regimentsstab und tech- 
2.6. nische Kompagnie, am frühen Morgen des 2. Juni einlangte. Letztere ging am 4. nach Borgo 
4.6. weiter, um nach Fontana Tre Pali auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden zum Divisions- 
Kommando aufzusteigen und Vorbereitungen für das Regiment zu treffen. Am gleichen Tage 
kam das II. Bataillon nach Rovaledo, das frühere IV., nunmehr III., nach Selva. Als am 
3. das I. als letzter Transport in Levico eintraf, war endlich das Regiment vereinigt, das jetzt 
mit den 14ern die 5.Brigade Obst. v. Mollinary bildete, während die im Eisenbahntransport 
folgenden 197er mit den 114ern zur 6. Brigade GM. Konstantin v. Wasserthal zusammen¬ 
schlössen. Die Edelweißdivision trat in den Verband des VI. Korps GdI. Kletter, dem noch 
die 18. Infanterie- und die 26. Schützendivision angehörten. 
Das Regiment hatte während der langen Retablierungszeit die der neuen Organisation 
entsprechende Erhöhung öer Kampfkraft durch technische Mittel nur teilweise erhalten kön¬ 
nen. Die Zahl der Handmaschinengewehrzüge zu vier Gewehren hatte sich auf acht erhöht, die 
bei der 1., 2., 3., 6., 7., 8., 9. und 11. Kompagnie als vierte Züge eingekeilt waren, die übrigen 
vier Kompagnien bestanden wie bisher aus vier Infanteriezügen. Die Zuteilung eines 3. 3n- 
fanteriegefchützzuges für das III. Bataillon stand noch immer aus. Acht Musketen waren an 
die Maschinengewehrkompagnien angeschlossen. Die technische Infanteriekompagnie bestand 
aus drei technischen Zügen und dem Nahkampfmittelzug, der über sechs 9-cm-Minen-, sechs 
kleine Granat-, zwei Granatschnell- und sechs Scheinwerfer verfügte. Dem Telephonzug mit 
je einem Schwärm für den Regimentsstab und jedes Bataillon waren ein Meldereiterschwarm 
mit dreizehn Reitern und Meldehunde angeschlossen. Die Beigabe von Brieftauben war noch 
nicht durchgeführt. 
Dem Sturmbataillon waren die Gebirgskanonenbatterie 2./3, dann eine Maschinenge¬ 
wehrkompagnie mit zwei Musketen der 14er ständig zugeteilt. Seine Rahkampfmittelabtei- 
lung verfügte über je vier 9-cm-Minen-, kleine Granat-, Granatschnell- und sechs Schein¬ 
werfer. Je ein Telephon- und ein Signalgeräteschwarm dienten dem Berbindungsdienst. 
Das Infanterieregiment Rr. 197 in Ealdonazzo und Ealceranica hatte nur drei Hand¬ 
maschinengewehre bei der 4. und vier bei der 9. Kompagnie, vier Musketen, einen Infanterie¬ 
geschützzug, der aber dem Sturmbataillon überwiesen wurde. Sonstige Ausstattung mit Rah- 
kampfmitteln wie bei den Rainern. Im Versammlungsraum standen für die 197er zwei Kom¬ 
pagnien Rainer und eine der 7er des XXXIX. Marschbataillons bereit, die indessen vorläufig 
nur zu Hilfsdiensten verwendet wurden. 
Es kamen unruhevolle Tage von hastiger Arbeit, um die Schlagfertigkeit zu erreichen. 
Bon einem Trainieren der aus der Ebene von den Exerzierplätzen kommenden Truppen für 
den Kampf im Hochgebirge war keine Rede. Die Knappheit an Vorräten machte sich in jeder 
Beziehung empfindlich geltend, noch mehr der Mangel an Pferden. Dem Regiment fehlten 
672
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.