Volltext: Geschichte des salzburgisch-oberösterreichischen K.u.k. Infanterie-Regiments Erzherzog Rainer Nr. 59 für den Zeitraum des Weltkrieges 1914 - 1918

dem Monke Longara Lager bezog. Die Mannschaft war durch die Witterung und die schweren 
Märsche sehr erschöpft. Bei einem Berpflegsstande von 42Offizieren und 885 Mann war der 
Frontfeuergewehrstand auf 33 Offiziere und 323 Mann gesunken. Durch Absturz waren ein 
Maschinengewehr und ein Geschütz des seit einiger Zeit dem Bataillon zugeteilten Infanterie- 
gefchützzuges Oblt. Miller unbrauchbar. 3n den alten italienischen Baracken gab es wenig 
Erholung. Maschgelegenheiten fehlten gänzlich, schlechtes Wetter und die trostlose Gegend 
wirkten deprimierend. 
Das III. Bataillon hatte tagsüber wieder ein Detachement auf sein Kampffeld gesendet, 
insbesondere um nach Maschinengewehrbestandteilen Nachschau zu halten. Dabei fand man 
in einer Kaverne noch zehn schwerverwundete Italiener in erbarmungswürdigem Zustand. Sie 
wurden geborgen. 
9.12. Am folgenden Tage kam das III. Bataillon in italienische Kavernen bei Campanella, die 
am Abend bezogen wurden. Endlich konnte man also eine Nacht in einer halbwegs gegen die 
Metterunbilden schützenden Unterkunft verbringen. Erkrankungen, namentlich Erfrierungen 
hatten den Frontgewehrstand auf 15 Offiziere und 206 Mann herabgebracht. Das Bataillon 
10.12. war unbedingt einer Retablierung bedürftig, dem der Befehl Rechnung trug, am 10. nach Ein¬ 
tritt der Dunkelheit zunächst zum Kreuz beim Monte Longara zurückzumarschieren. Man war 
froh, die Gegend um Campanella verlassen zu können, die von feindlichen Artilleriebeobachtern 
eingesehen wurde, so daß man sich bei Tageslicht aus den dumpfen Kavernen nicht hinaus¬ 
wagen durfte. 
11.12. Bei starkem Schneefall verbrachte das III. Bataillon den 11. in den Baracken bei Croce 
12.12. di Longara. Der Feuergewehrstand war abermals um zehn Mann gesunken. Am 12. gab es 
einen infolge Verlegung der Marschlinie durch Train-Kolonnen und des hohen Schnees un¬ 
gemein beschwerlichen Marsch über Casera Zingarella nach Ghertele. Beim Einrücken in die 
Baracken kam das III. Bataillon in die Beschießung mit schweren Granaten. Fldw. Schäsfer 
der 12., der eben an das Spital abgegeben werden sollte, fiel ihr zum Opfer, dann noch ein 
Mann der 9. 
Die Brigade Bidoffich löste am Abend dieses Tages die 13. Gebirgsbrigade im Abschnitt 
Bal 'Fonda—Stensle ab. Das X. Bataillon kam zunächst als Divisionsreserve in die Berschnei- 
dung am Monte Zomo, bald aber als Gruppenreserve in die Frenzela-Schlucht. Tagsüber mühte 
man sich ab, einigermaßen gegen die Metterunbilden schützende Unterkünfte zu schaffen, in der 
Nacht gab es immer wieder Kanonaden, anscheinend vom Monte Grappa her. Gasalarm störte 
stets die Nachtruhe und ungeduldig wartete man, bis die Luft soweit rein war, daß man die 
Gasmasken abnehmen konnte. Meist kündete der Maschinist Oblt. Liebisch die Freudenbot- 
schaff. Die Leiden des Win¬ 
ters verschärften sich dadurch, 
daß Bekleidung und Beschu¬ 
hung selbst der Offiziere 
desolatem Zustand waren. 
13.12. Am 13. marschierte das 
III. Bataillon nach Monte 
Rover und bezog im dortigen 
Revetta-Lager gute Quar¬ 
tiere, wo ihm etwa acht bis 
vierzehn Tage Erholung zu¬ 
teil werden sollten. 
Das Regiment, das 
sich inzwischen in Fonzaso 
häuslich eingerichtet, bereits 
für eine Schießstätte gesorgt 
hatte und öurch Einreihung Fricca-Straße nächst Monte Rover
	        
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