Volltext: Geschichte des salzburgisch-oberösterreichischen K.u.k. Infanterie-Regiments Erzherzog Rainer Nr. 59 für den Zeitraum des Weltkrieges 1914 - 1918

zwischen dem I. und II. Bataillon zu wiederholen. Die beiden anderen Kaiserjägerkompagnien 
sollten zur 14. stoßen und mit dieser die Regimentsreserve bilden. 
Am Morgen des 23. bedingte die Verzögerung in der Bereitstellung der Kaiserjäger die 23.11. 
Verschiebung des Angriffsbeginnes auf 9 Ahr 29 früh. Ab 9 Ahr war Wirkungsschießen von 
je einer 39 3-cm-Mörser-, 15-cm- und 19 4-cm-Kanonen- und drei 15-cm-Haubitzbatterien 
auf die feindliche Artillerie, der fünf Gebirgsbatterien auf die Infanteriestellungen. Die Ge- 
birgskanone aus Eol Bonato war wieder mit 69 Schuß versehen. 
Während des Wirkungsschietzens, das nur geringe Erfolge zeitigte und 'durch Kurzschiehen 
der Gebirgsbatterien beeinträchtigt war, arbeiteten sich die Kompagnien vorwärts. Im starken 
feindlichen Feuer, der flankierenden Wirkung von Maschinengewehren vollzog sich die Be¬ 
wegung sehr langsam. Die Italiener hatten kleine Stützpunkte vor ihrer Stellung besetzt, um 
die zunächst gerungen werden mutzte. Bei der Gruppe Obstlt. Schad gedieh der Angriff der 8. 
bis zum Sturm auf eine solche Vorstellung. Der DireKtions-Anterosfizier Fldw. Zohann Krenn- 
wallner wurde verwundet, Korp. Johann Bachmaier, der statt des verwundeten Lt. Eigl den 
Zug führte, kam bis an das Hindernis heran und brach dort tot zusammen. Der tapfere Zgsf. 
Kücher fand den Tod, die sonstigen Berluste ließen den Sturm scheitern. 
Das I. Bataillon hatte infolge Einschiebens der Kaiserjäger zwischen der 16. und 3. seine 
Front enger zusammenziehen können und griff mit der 3., 1. und 2. aus der Mulde an, während 
die 4. auf dem Rücken der Kote 1918 den Feind 'durch Feuer niederzuhalten trachtete. Bei der 3. 
wurde Zgsf. Söberl, als er mit seinem Schwärm vorzustürmen suchte, verwundet. Korp. Zosef 
Kemptner riß die Reste seines dezimierten Schwarmes bis an das Drahthindernis vor, wo 
er schwer verwundet wurde. Die etwa 299 Schritte breite Lücke zu den Kaiserjägern patrouil¬ 
lierte Gsrt. Kirchgaffer mit zwei Leuten ständig ab und scheuchte wiederholt Patrouillen, die 
hier durchbrechen wollten, zurück. Die Kompagnieordonnanzen mußten auf ihren Gängen 
Stellen passieren, wo fast sicher der Tod zu gewärtigen war. Inf. Franz Reichinger brachte 
eine Meldung glücklich durch, doch Inf. Haslauer wurde ein Opfer seiner schweren Pflicht. 
Schwere Kämpfe hatte die 1. zu bestehen. Lt. Schattauer fiel an der Spitze seines Zuges, 
Zgsf. Josef Huemer riß die Leute bis an das Hindernis vor, doch Eindringen erwies sich als 
unmöglich. Er wurde schwer verwundet, Korp. August Zellinger übernahm das Kommando 
und harrte weiter aus. Auch er wurde schwer verwundet, gleich darauf Gfrt. Georg Huber) 
das Kommando übernahm Inf. Josef Koch) als auch er verwundet war, blieben nur noch Inf. 
Kaspar Brugger und Johann Kienberger vom Zuge übrig, hielten aber am Hindernis stand, 
dadurch die linke Flanke der Kompagnie deckend und die Verbindung zur 3. haltend. StFlw. 
Ebensberger führte den anderen Zug bis an das Drahthindernis heran, wurde verwundet. 
Gfrt. Josef Stadlbauer wagte dreimal den Weg zum Kompagniekommandanten, um Meldungen 
zu überbringen und fand schließlich den Tod. Hptm. Rake mußte den Rückzugsbefehl erteilen. 
Als letzter verließ Gfrt. Johann Eder das Hindernis. SanAO. Gfrt. Viechtbauer verlor be¬ 
reits fünf Mann seiner Blessiertenträger-Patrouille, mühte sich jedoch weiter ab, bis er alle 
Verwundeten und Toten geborgen hatte. Räch kurzem Zurückgehen nahm die Kompagnie 
abermals Stellung, um dem Feind mit Feuer zuzusetzen. Fldw. Winkler lief unermüdlich die 
Schwarmlinie ab, griff ermunternd ein und sorgte für Munition, obzwar er in der kalten Rächt 
Erfrierungen an beiden Füßen erlitten hatte. Korp. Hobl, vom gleichen Mißgeschick betroffen, 
gab den Kameraden ein Vorbild von Tapferkeit und Ausdauer. Bei der 2. brachte Zgsf. Josef 
Heidecker nach Verwundung des Lt. Bihari den Zug bis knapp an das Hindernis heran. Eine 
Sturmpatrouille, nach dem Verlust ihres Kommandanten von Inf. Matthias Wallner vor¬ 
gerissen, schickte sich an, das Drahthindernis zu durchschneiden, doch heftiges Feuer, in dem Inf. 
Matthias Hager schwer verwundet wurde, vereitelte alle Bemühungen. Bei der 4. befand sich 
unter den Verwundeten der Zgsf. Storch. 
Wesentlich wurde das Vorgehen des I. Bataillons durch die im Flankenfeuer helden¬ 
mütig ausharrenden Maschinengewehre unterstützt. Besonders tat sich Korp. Mitterlehner als 
Vormeister und dann als Zugskommandant hervor, bis er verwundet wurde. 
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