Volltext: Geschichte des salzburgisch-oberösterreichischen K.u.k. Infanterie-Regiments Erzherzog Rainer Nr. 59 für den Zeitraum des Weltkrieges 1914 - 1918

Ken her anzufallen. Die 8., die auch schon stark gelitten hatte — Lt. Eybl war gleich anfangs 
durch eine Handgranate verwundet worden — mußte ein Stück Raum geben, was wieder auf 
die 5.zurückwirkte. Es drohte der Durchbruch dieser Front. Doch der Gfrt. Gruber hielt stand, 
trotz der Gefahr, gefangengenommen zu werden. Sein Feuer hielt die Welschen in Schranken, 
bis Oblt. Fiorioli die letzte Reserve, den Zug des Fhnr. Alfred Bauer der 3., heranbrachte, ber 
durch geschickte Feuerleitung die drohende Gefahr abwandte. 
Als der Kommandant des II. Bataillons, dem der Gfrt. Johann Moser wie auf dem Rom¬ 
bon als alle Gefahren verachtender Befehlsübermittler zur Seite stand, den angesichts des noch 
immer nicht gesperrten Zwischenraumes zum I. Bataillon gewiß schweren Entschluß faßte, die 7. 
zur Verstärkung der 5. und 8. einzusetzen, gaben die Italiener hier ihre Angriffsabsichten auf. 
Durch Rücknahme der 3. in gleiche Höhe mit der 8. wurde eine geschlossene Front hergestellt. Bei 
dieser Gelegenheit zeichnete sich Inf. Franz Frauenschuh besonders aus, indem er im heftigen 
Feuer breimal Schwerverwundete aus der vorderen Stellung zurückschaffte. Biel selbstlosen 
Heldenmut bewiesen auch der SanUO. Korp. Kronberger und Blessiertenträger Inf. Balentin 
Hauser der 6., indem sie zu den kaum 100 Schritte vom Feinde entfernten Verwundeten kro¬ 
chen, sie in dürftige Deckungen zogen und durch Notverbände vor dem Berbluten retteten. 
Hptm. Klomfer hatte am frühen Morgen den im Storta-Graben zurückgelassenen Zug 
Lt. Esinger der 13. in seine Lauerstellung heraufbefohlen, wobei sich dieser verirrte und an die 
feindliche Stellung kam, wodurch ein Geplänkel entstand, das zwei Berwundete kostete, bis 
Hptm. Klomser eingriff und den Zug heranzog. Der Angriff des Regiments konnte ziemlich 
gut verfolgt werden) Schützen mit Zielfernrohren nützten die flankierende Stellung aus, um 
der Front Verluste zuzufügen. 
Gegen 9 Uhr vormittags wandte sich die Aufmerksamkeit dem Monte Pertica zu, wo 
die Welschen wie auf Kommando bie Hände hoben. Eiligst ging ber Befehl an Lt. Ludwig ab, 
nur einen Schwärm im Balle Eesilla zurückzulassen und mit dem Zug zur Kompagnie einzu¬ 
rücken. Der tiefe Klang der eigenen Maschinengewehre ertönte immer höher auf dem Hange, 
die Artillerie schoß recht gut, so daß der Feind zeitweise einzelne Grabenstücke verließ, um sich 
in Kavernen zu decken, doch erschien er bald wieder und gab Salven ab. Es schien, als ob wir 
zu wenig Artillerie oder zu wenig Munition besäßen, um bie ganze Front gleichmäßig und 
andauernd unter Feuer nehmen zu können. Nach 11 Uhr, als Lt. Ludwig eingetroffen war, 
schlugen einige schwere Granaten auf der Höhe 1476 ein, gleichzeitig sah man die Gruppe 
GM. Merten vom Monte Pertica gegen den Monte Grappa vordringen, lange Gefangenen¬ 
kolonnen vom elfteren absteigen. Unter diesem Eindruck, der auf den Feind niederschlagend 
wirken mußte, ließ Hptm. Klomser die Kompagnie zum Angriff vorgehen. Schneidig ging es 
den Abhang hinauf, die italienischen Feldwachen liefen zurück und die Rainer kamen auf 
200 Schritte, der linke Flügel StFldw. Mayr in einer seichten Mulde auf 100 Schritte heran. 
Inf. Anton Schnöll, Karl Eder, Johann Sapinsky, Georg Steiner, Johann Ehrenreich, Albin 
Zell, Leopold Lettner und Ferdinand Trauner sprangen mit dem Korp. Lösch voraus, um Gassen 
in das Hindernis zu schneiden. Es schien, als ob die Welschen gar nicht an Widerstand, sondern 
nur an Ergebung dächten. Gerade um diese Zeit war der Angriff des Regiments gänzlich ins 
Stocken gekommen, die Artillerie hörte zu schießen auf, wogegen die italienischen Kanoniere 
auf dem Monte Grappa heftig feuerten und die dort vorgehenden Truppen unter großen Ver¬ 
lusten zum Zurückfluten zwangen. Dies hob den Mut der Berteidiger, die plötzlich ein heftiges 
Feuer, namentlich aus Maschinengewehren, eröffneten. Der rechte Flügel der 13. litt darunter 
sehr, die vorgegangenen Leute fielen insgesamt, Steiner im Augenblick, als er eine Handgranate 
auf ein Maschinengewehr warf. Der geringe Feuergewehrstand wurde dadurch so geschwächt, 
daß ein Angriff aussichtslos wurde. Immerhin war mit dem schweren Berlust von 22 Mann 
die Erkenntnis gewonnen, daß hier der Borstoß stärkerer Kräfte Aussicht auf Erfolg hatte. 
Räch Einbruch der Dämmerung ging Hptm. Klomfer wieder in seine Lauerstellung am Wald¬ 
rande zurück. 
Obst. Spieß, von den geringen Fortschritten der östlich des Regiments vorrückenden 
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