Volltext: Geschichte des salzburgisch-oberösterreichischen K.u.k. Infanterie-Regiments Erzherzog Rainer Nr. 59 für den Zeitraum des Weltkrieges 1914 - 1918

mitgenommen, Inf. Anton Laubichler und Blasius Rettenbacher sanken tot zusammen, Inf. 
Alois Schrattenecker und Karl Kübler wurden verwundet, doch der Gfrt. Itzinger half seinem 
Vormeister unerschüttert, bis zwei Treffer in die Wasserjacke das Gewehr unbrauchbar mach¬ 
ten. Plassers Gewehr unterstützte nun allein mit seinen tapferen Bedienungsleuten Gfrt. Jo¬ 
hann Kumpfmüller, Georg Weiß, Inf. Rudolf Hödl, Jakob Mailinger und Neumeier, der 
verwundet wurde, wie auch der allen Gefahren trotzende Blessiertenträger Ins. Anton Huttary. 
Die Musketenpatrouille wirkte frontal und verlor von ihren acht Leuten drei, Gfrt. 
Martin Fuchs, Josef Rieder und Inf. Karl Domafchko, durch Verwundung. 
Doch erst, als es dem Zgsf. Watzinger der 3. gelang, eine flankierende Stellung zu über¬ 
winden, konnte der Sturm bis an die Hindernisse vorgetragen werden, wobei Kdt. Anton 
Baltinester fiel, Fhnr. Christian Schwabl der 3. verwundet wurde. Gfrt. Alois Oberhauser, 
Franz Schoberleitner und Inf. Johann Bichler der 3., Zgsf. Bamer und Gfrt. Anton Lechner 
der 2. waren die ersten beim Drahtverhau. Während die vorgeschobenen Handgranaten¬ 
patrouillen, besonders jene des Gfrt. Anton Herbst der 2., die Verteidiger bewarfen, wurden 
Gassen in das Hindernis geschnitten, wobei der tapfere Inf. SchmiMechner eine schwere Ver¬ 
letzung erhielt. Run brachen die Stürmer in den Graben ein, Kdt. Edlmayer mit seinem Zuge 
in die Mitte, Kdt. Melzer gegen einen Minenwerfer, dessen Bedienung Inf. Matthias Mayer- 
hofer niedermachte, Zgsf. Josef Mattika blieb mit dem Zuge des gefallenen Kdt. Baltinester 
nicht zurück. Wütender Nahkampf im Graben tobte, wobei sich EinjFreiw. Gfrt. Erich Heller, 
als einer der ersten eingedrungen, trotz seiner Jugend als geschickter und behender Kämpfer 
erwies, Off.-Diener Georg Linortner wie ein Berserker um sich schlug. Nicht minder grimme 
Kämpfe hatte die 2. zu bestehen, Lt. Waldbauer wurde verwundet, EinjFreiw. Zgsf. Hermann 
Rihl trat an seine Stelle, Zgsf. Robert Holzinger, Korp. Johann Ebner II, der seinen Schwärm 
sehr geschickt ohne großen Verlust vorgeführt hatte, Gfrt. Franz Hladik, der den Heldentod 
fand, Johann Karner, der verwundet wurde, zeichneten sich besonders aus. 
Die Italiener warfen Reserven in den Kamps. Mjr. Burger hatte bereits zwei Kom¬ 
pagnien Landsturm vornehmlich beim rechten Flügel eingesetzt. Sie griffen helfend ein. Einen 
Flankenstoß fing Korp. Johann Ebner I der 2. ab und warf den weit stärkeren Feind zurück, 
wobei die Inf. Franz Lindlbauer und Riepler feines Schwarmes als kühne Kämpfer besonders 
hervortraten. Gegen 8 Ahr war der Kamps zugunsten der Rainer entschieden, sie waren im 
Besitz der ersten Stellung, doch weiteres Borgehen erwies sich trotz Verstärkung durch die 
letzten beiden Landsturmkompagnien als unmöglich, dem Feinde flössen sichtlich Verstärkungen 
zu, man mußte froh sein, sich behaupten zu können. Die telephonische Verbindung mit dem 
Bataillonskommando hatten Ins. Karl Huber und Franz Ziegler der Maschinengewehrabtei- 
lung sowie Inf. Johann Zeppetzauer der 2. bis in die neue Stellung verlängert und besserten 
auch immer wieder eintretende Zerstörungen aus. Während dieser besorgte Gfrt. Tanning die 
Verbindung mit der Schwarmlinie. 
Mjr. Burger, dessen Bitte um Verstärkung erst sehr spät und nur in unzureichendem 
Maß erfüllt werden konnte, ordnete um 9 Ahr abends die Einstellung weiterer Angriffsver¬ 
suche an. Es trat eine nur zeitweilig durch Infanteriefeuer und Detonationen von Minen¬ 
werfern unterbrochene Ruhe ein. Während dieser Zeit kam den Italienern wieder eine Ver¬ 
stärkung zu, worauf sie um y2ll Ahr nachts einen mächtigen Angriff gegen den rechten Flügel 
einleiteten. Er traf nur zum geringeren Teil die 3. Kompagnie, deren Offiziere im Verein mit 
dem Zgsf. Sandtner, dem 47-jährigen Korp. Josef Ebner, den Gfrt. Ehristian Walkner, Rupert 
Hötzinger und Franz Krexhammer, der als Ordonnanz unermüdlich die Front ablief, um die 
Verbindung der Züge zu erhalten, die wiederholten Anstürme leicht abzuschlagen vermochten. 
Die schwierigste Aufgabe hatte der von Inf. Robert Spannberger vorzüglich unterstützte Zgsf. 
Johann Stadler, dem in der rechten Flanke die Sperrung der Lücke zum etwas weiter hinten 
befindlichen linken Flügel der 2. zufiel. Aus der Front flankiert, wehrte er alle Einbruchs¬ 
versuche ab. Die heftigsten Kämpfe hatte die 2. zu bestehen, die der Angriff mit vollster Wucht 
traf. Kdt. Zohann Baltinester schritt die Front, oft ganz ungedeckt, wiederholt ab, um für ent¬ 
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