Volltext: Geschichte des salzburgisch-oberösterreichischen K.u.k. Infanterie-Regiments Erzherzog Rainer Nr. 59 für den Zeitraum des Weltkrieges 1914 - 1918

Andreas Weindl und Inf. Stemeseder), brach aus der südlichen Flanke in den Stützpunkt ein, 
in dem sich ein kurzes Ringen erhob und die Rainer, als Fldw. Bambula mit dem Gros der 
halben 7. und der Zug Kirchweger heranbrausten, rasch die Oberhand gewannen, angeeifert 
durch Rtm. Baar, dessen Säbel unermüdlich unter den Feinden aufräumte, und durch den 
unter den ersten eingedrungenen KdtAsp. Schmidt. 
Nach dem Fall der beiden Stützpunkte bekam es das vorstürmende II. Bataillon nur 
noch mit feindlichen Gruppen zu tun, die sich an geeigneten örtlichkeiten festsetzten, um den 
Rückzug zu decken. Kdt. Bauer des Zuges Fhnr. Karasek erstürmte ein zäh verteidigtes Block¬ 
haus, in dem ein Offizier und zehn Mann gefangen wurden, Gfrt. Johann Stockhammer der 
7. vertrieb 15 Welsche aus einem Graben, setzte ihnen nach, als sie in eine Kaverne flüchteten 
und nahm die überlebenden sechs gefangen. Inf. Jakob Auer und Johann Rathmaier stürzten 
sich auf einige Unterstände und räumten darin mit Handgranaten auf. Einige Italiener, die 
aus einer Deckung Herausschossen, wurden von Inf. Franz Reudorfer und Johann Knauer 
der 8. auf dieselbe Art erledigt, teilweise zur Waffenstreckung gezwungen. Kdt. Puschner geriet 
mit seinem Zuge in ein Handgemenge, wobei er tödlich verwundet wurde, Ins. Kaliauer trug ihn 
aus dem Getümmel. Auch die Züge Fhnr. Brzorad und KdtAsp. Schlegel wurden mit dem 
Feinde handgemein) der mit dem Reservezug nachfolgende Fhnr. Adlgasfer hatte Nachlese in 
den von der vorderen Linie nicht entdeckten Berstecken zu halten. Bei der 5. stürmte Zgsf. 
Ebner als erster einen Graben. Im nachfolgenden Handgemenge bemerkte Korp. Starlinger, 
daß sich Italiener in etlichen Gruben versteckt hielten und den Kämpfern in den Rücken schössen. 
Alsbald legte er ihnen mit seinem Schwärm das Handwerk. Zgsf. Ludwig Häusler der 6. nahm 
allein einen Offizier und acht Mann gefangen. 
Befehlsgemäß hatte sich das Bataillon auf dem eroberten Rücken einzugraben, um die 
Aufrollung des Nordflügels der Stellung bis Baiti Monari abzuwarten. Obst. Karl Simacek, 
dessen beiden Bataillonen 5t>ern diese Aufgabe zufiel, hatte sich inzwischen entschlossen, der 
Weisung eingedenk, die Rainer beim Durchbruch erforderlichenfalls zu unterstützen, in die 
Kampflinie vorzurücken. Als er auf der Höhe ankam, sah er nicht nur, daß diese vollständig 
genommen war, sondern daß sich auch bei der anschließenden Stellung bei Baiti Monari die 
Italiener zum Rückzug anschickten. „Ihr Rainer laßt uns ja gar nichts mehr zu tun übrig", 
äußerte er sich einigermaßen enttäuscht. 
Wegen ihrer Haltung bei diesem Gefecht wurden noch besonders hervorgehoben: 
Der unerschrockene Befehlsüberbringer Gfrt. Ludwig Eichinger, Bandagenträger Gfrt. Karl Schachinger, 
Off.-Diener Josef Meister des Bataillonsstabes, KdtAsp. Adolf Leupold, Fldw. Adolf Kropaczek, Zgsf. Hauben- 
tratz (verwundet), Korp. Raffelsberger, Gfrt. Johann Noider, Johann Wunderskirchner, Inf. Heinrich Gebets- 
roiter, Johann Hamedinger, Josef Leberbauer, Johann Wallner der 5., Inf. Peter Dallinger, Konrad Oberer, 
Paul Rinnerthaler der 6., KdtAsp. Otto Strohmaier, EinjFreiw. Korp. Leopold Rohrer, Inf. Anton Burgftaller, 
Anton Altenberger, Johann Walkeseder, Johann Griesacker, Johann Jakob der 7., Gfrt. Alois Schlager, Inf. 
Johann Gumpoldsberger, Georg Grabner, Ferdinand Seebacher, Ferdinand Winkler und Josef Grabner der 8.,. 
welch letzterer seinen Kameraden Anton Gruber, als dieser fünfzig Schritte vor dem Feinde verwundet nieder- 
stürzte, in die nächste Deckung etwa hundert Schritte zurücktrug und dann gleich wieder in die Gefechtslinie ging. 
Die 3. und 4. Kompagnie hatten sofort das Sturmsignal aufgenommen, wobei ihnen zu 
statten kam, daß Inf. Martin Reuweg, vorauseilend, das Rest der zwei Maschinengewehre 
entdeckte, gegen das sich sofort KdtAsp. Wachtel mit einem Zuge wandte. Erleichtert wurde 
die Wegnahme dadurch, daß KdtAsp. Morrigl der 9. (nach Abschluß des Kampfes verwundet), 
dem Zuge des Fhnr. Hölzl vorausgehend, unbemerkt bis auf 2V Schritte an das eine Maschi¬ 
nengewehr herankam. Zgsf. Kainberger schoß den Bormeister und dessen Nachfolger nach¬ 
einander ab. Als ein dritter Mann zum Gewehr eilte, schleuderte Kainberger eine Hand¬ 
granate, worauf die Patrouille, Inf. Matthias Eisl, Johann Kastenhuber und Alois Schörg- 
hofer, stürmte. Zur selben Zeit schoß Inf. Josef Schindecker, der sich in die Flanke des anderen 
Gewehres geschlichen hatte, einige von dessen Bedienungsleuten ab, Zgsf. Steinbacher einen 
Offizier und zwei Mann der Besatzung. Während der eingetretenen Verwirrung stürmten 
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