Volltext: Geschichte des salzburgisch-oberösterreichischen K.u.k. Infanterie-Regiments Erzherzog Rainer Nr. 59 für den Zeitraum des Weltkrieges 1914 - 1918

raschenden Meldung zurück, daß sich vor dem Walde eine befestigte und wohlbesetzte Stellung 
befand, worauf der brave Mann bewußtlos zusammenstürzte. Da der Soglio d'Aspio das Bor¬ 
feld der Stellung flankierend bestrich, wie auch diese den Zugang zu diesem Bollwerk flankierte, 
war ohne wirksame Artillerievorbereitung ein Angriff unmöglich. Man mußte sich damit 
begnügen, sich gegenüber im engen Anschluß an das IV. Bataillon festzusetzen. Oblt. Rake 
mußte die beiden letzten Züge der 1.einsetzen, um eine geschlossene Front zum linken Flügel 
des II. Bataillons herzustellen. Hier traten auch sofort die mit der 1. Kompagnie vorgegan¬ 
genen beiden Maschinengewehre in Tätigkeit, die der dünnen Gefechtslinie eine starke Stütze 
wurden. Später brachte Fldw. Arbesweiler auch den zurückgebliebenen Zug nach. Wiederholt 
geschickt die Stellung wechselnd, wurde im heftigsten Autillerie- und Infanteriefeuer den For¬ 
derungen der schwierigen Lage Rechnung getragen. Als der geschickte Bormeister Korp. Josef 
Leitner verwundet wurde, trat der Dienstführende Zgsf. Nußbaumer sofort an seine Stelle, 
wurde gleichfalls verwundet, doch Inf. Johann Aichriedler ersetzte ihn und wirkte erfolgreich 
wie die anderen Bormeister Korp. Gießhammer, Matthias Huber und Gfrt. Otto Beer, der 
hier den Tod fand. Inf. Johann Kaltenbrunner und Johann Dax zeichneten sich gleichfalls 
sehr aus. 
Es war etwa y25 Uhr, als der Anschluß des II. Bataillons vollzogen war) die eigene Ar¬ 
tillerie begann endlich die Beschießung des Dosfello-Rückens einzustellen. Kaum waren die 
letzten Einschläge gegen 4Ahr 45 verhallt, als man einzelne in der italienischen Stellung zurück¬ 
gelassene Beobachter zurücklaufen sah, während andere wie Korp. Diermaier mit Inf. Mat¬ 
thias Grabner der 2»., Zgsf. Kratochwill der 17. ein Schnellfeuer eröffneten, aber auch bald 
zum Weichen gezwungen waren. Ehe man recht wußte, was geschah, tauchten auf dem Kämm 
des Rückens hinter der Stellung dichte Linien auf, die sofort aus Gewehren und Maschinen¬ 
gewehren ein verheerendes Feuer auf die ahnungslos rastenden Rainer eröffneten, namentlich 
auf die 18. und 19. Kompagnie. Der Augenblick war kritisch, sofort traten größere Berlufte ein, 
einzelne Leute begannen zurückzulaufen. 
Gleichzeitig wurde der linke Flügel der Gruppe Hptm. Ontl, 20.und 17. Kompagnie, 
angefallen, auch hier trat Verwirrung ein; Lt. Eybl erhielt einen tödlichen Halsschuß. Ebenso 
wogte ein italienischer Angriff durch den Wald gegen den linken Flügel des III. Bataillons, 
der die 1l). Kompagnie überraschte. Wie man später erfuhr, war das 6. Alpinibataillon auf 
Automobilen herangekommen und hatte den geschlagen zurückflutenden Italienern neuen Halt 
und Mut zur Besetzung der preisgegebenen Stellung gegeben. 
Doch die Rainer ließen sich nicht so leicht aus dem Gleichgewicht bringen. Energische 
Zurufe der Offiziere und Chargen genügten, um die drohende Panik zu bannen. Am raschesten 
war die Gefahr am linken Flügel abgewendet. Oblt. Hennigs stellte die arg gelichtete 17. nach 
kurzem Zurückweichen den nachdrängenden Feinden entgegen, wobei Korp. Friedrich Grün¬ 
barth mit seinem Schwärm den Kern bildete, an den sich die anderen anreihten. Oblt. Potocnik, 
der nach Anschluß des II. Bataillons seine 20.enger gruppiert hatte, sah seine Front dadurch 
geschützt, daß KdtAsp. Adalbert Bier mit seinem Schwärm rasch bereit war, die herannahenden 
Feinde zu empfangen, und standhielt, bis sich links und rechts Verstärkungen anreihten. 
KdtAsp. Karl Washietl schützte mit seinem Halbzug die durch den Durchbruch gefährdete rechte 
Flanke der Kompagniefront, KdtAsp. Gottfried Bela brachte den linken Flügel der 17. zum 
Stehen und verstärkte ihn mit seinem Schwärm. Als nun noch Kdt. Hierner den 1. Zug in die 
Flanke und selbst gegen den Rücken der Welschen vorstoßen ließ, Korp. Franz Fischer, mit 
einer Berbindungspatrouille im Borgelände sich festsetzend, aus der anderen Flanke über¬ 
raschend in sie hineinfeuerte, die Musketen der Inf. Franz Wolfsberger und Otto Zimmer- 
hackl verheerend wirkten, wichen sie rasch in die Stellung zurück. Besonders hervorgehoben 
wurde die Ilnerschrockenheit des KdtAsp. Otto Danner, Rudolf Gall, Hermann Strohmayr, 
Zgsf. Alois Repper, Korp. Johann Dick, EinjFreiw. Gfrt. Michael Premstaller (verw.), Gfrt. 
Anton Breitner, Josef Ebner (verw.), Josef Kocher, Josef Arbasweger, Inf. Franz Hohl, Josef 
Kronreif (tot), Binzenz Potz (verw.), Josef Reichl, Josef Schwarzenberger (verw.), Balentin 
435
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.