Volltext: Geschichte des salzburgisch-oberösterreichischen K.u.k. Infanterie-Regiments Erzherzog Rainer Nr. 59 für den Zeitraum des Weltkrieges 1914 - 1918

Beim IL Bataillon, das ohnedies so nahe am Feinde 
stand, setzte sich die 7. Kompagnie erst 5 Minuten vor der 
Mittagsstunde in Bewegung. Durch den Wald gedeckt, ging 
sie in tadelloser Ordnung vor, drei Züge in Schwarmlinie, 
einer auf 50 Schritte hinter dem rechten Flügel in Reserve. 
Gsrt. Anrein, Ins. Josef Steiner, Alois Santner, Florian 
Blecha und Leonhard Flatscher eilten freiwillig mit Draht¬ 
scheren voraus, um noch während der tobenden Artillerie- 
beschießung Öffnungen in das Drahtverhau zu schneiden. 
Schon brauste die Schlag 12 Uhr von Rtm. Baar zum 
stillen Sturm vorgeführte Kompagnie heran, der Draht be¬ 
reitete nur eine kurze Verzögerung, während deren ein hef¬ 
tiges Feuer aus den Koffern der welschen Posten nieder¬ 
prasselte und drei Mann kostete. Dann brachen die Rainer 
in die Stellung ein, Rtm. Baar, Fhnr. Schumann, Korp. 
Renner, Obermayer, Kammerstetter unter den ersten, den 
Widerstand der Welschen rasch brechend. Ohne Aufenthalt 
ging es gleich gegen die zweite Stellung weiter. 
Schon kamen im stürmischen Angriffsdrange auch die 
Nachbarn heran, rechts die 6., die Lt. Schuh mit Ausnützung 
des Waldes rasch und verlustlos vorgebracht hatte, links die 8., deren linker Flügel in dem 
hohen Schnee, der seinen Borrückungsraum noch bedeckte, freilich Mühe hatte, den anderen 
zu folgen. Die 5. am rechten Flügel mußte über die offene Wiese vorgehen. Sofort gerieten 
ihre zwei Angriffswellen, je zwei auf 30 Schritte einander folgende Züge, in schweres Feuer, 
das nur langsames Borarbeiten gestattete. 
Kaum verließ die Sturmgruppe die eroberte vordere Stellung, als Granaten und Schrap¬ 
nells gegen den linken Flügel herüberschlugen. Zu allem Unglück gesellten sich einige Granaten 
der eigenen Artillerie hinzu, wodurch die linke Halbkompagnie gänzlich zersprengt wurde. Den 
Bemühungen des Lt. Kirchweger, den die KdtAsp. Karl Eder, Biktor Dworzak und Gustav 
Röschl, Zgsf. Johann Schiefer, Korp. Anton Gründl, Znf. Franz Hohenbichler, Ferdinand 
Kreuzeder, Johann Röhammer, Ferdinand Pamminger und Josef Wimmer tatkräftigst unter¬ 
stützten, gelang es, die Halbkompagnie wieder in Ordnung zu bringen, doch blieb sie beim 
raschen Berlaus der nächsten Ereignisse von diesen ausgeschaltet. Ins. Ludwig Seidl fand, als 
er sich um einen liegengebliebenen verwundeten Kameraden bemühte, den Tod. 
Dieselbe Stelle wurde auch der 2. Kompagnie verhängnisvoll, die Oblt. Rake als erste 
Welle dem linken Flügel folgen ließ. Es gab zahlreiche Berwundete, darunter Fhnr. Bracht!, 
OffStv. Buchner, KdtAsp. Johann Eder und Anton Skall. Besser kamen die nachfolgende 1. 
und die Maschinengewehre durch, da die Ereignisse in der italienischen Stellung die Aufmerk¬ 
samkeit der Kanoniere ablenkten. 
Oblt. Köftlbacher behielt die beiden anderen Züge der 8. fest in der Hand, doch ergab es 
sich bei der augenblicklichen Berwirrung, die der Artilleriefeuerüberfall auch am linken Flügel 
der 7. auslöste, daß die angriffslustig vordrängenden Leute der 8. nicht im Reserveverhältnis 
blieben und sich mit den anderen Stürmern vermischten. Auch die Maschinengewehrabtei¬ 
lung II hielt es nicht mehr in ihrer nun nutzlosen Stellung aus. Mit ihrer Bedeckung, dem 
Zuge des Fhnr. Brzorad der 6., stürmte sie gleichfalls vorwärts, Lt. Stratil an ihrer Spitze. 
Rtm. Baar, den Spaten in der erhobenen Hand schwingend, eilt den Stürmern beispiel¬ 
gebend voraus, gilt es doch, die Stellung zu erreichen, ehe die aus ihren Kavernen heraus¬ 
kriechenden Welschen sie vollständig besetzen können. Schon aber haben sich Feinde in einer 
ausgedehnten Flankierungsanlage festgesetzt, deren Feuer den Sturm gefährden muß. Inf. 
Flatscher, an die Stelle feines gefallenen Schwarmkommandanten getreten, wirft sich sofort 
mit seinen Leuten auf die feuerspeiende Befestigung, KdtAsp. Konrad Herzog kommt mit 
Zusammengeschossene italienische 
Deckung, Mai 1916
	        
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