Volltext: Geschichte des salzburgisch-oberösterreichischen K.u.k. Infanterie-Regiments Erzherzog Rainer Nr. 59 für den Zeitraum des Weltkrieges 1914 - 1918

44. Landwehrdivision frei wurden. Vergeblich wartete man auf das Eingreifen in das Gefecht, 
von dem Kanonendonner in östlicher Richtung Kunde gab) es wurde Abend, und zur allgemeinen 
Enttäuschung hieß es gegen 8 Uhr, in Macofzyn Quartier beziehen. 
Das Armeeoberkommando hatte sich indessen entschlossen, das XIV. Korps gegen Norden, 
in den Raum zwischen Huczwa und Bug vorstoßen zu lassen, um die 4. Armee während ihrer 
Offensive gegen Eholm in der sehr gefährdeten Ostflanke zu schützen. Dementsprechend sollte 
die 3. Infanteriedivision am 26. August nach Mosty Wk. gelangen, welches Marschziel die 
26.8. über den Ort hinaus vorgeschobene 2. Kavalleriediviston deckte. Um %4 Uhr früh wurde das 
Regiment abermals alarmiert, um zunächst nach ZolKiew zur Vereinigung der 5. Brigade zu 
gelangen. Vom Feinde war bekannt, daß er Krystynopol besetzt hatte und angeblich gegen 
Mosty WK. vorrücken wollte. 
3n Zolkiew erfuhr man von einem großen Sieg der 1. Armee bei Krasnik. Ein russischer 
Deserteur erzählte, daß das russische XVI. Korps von Wladimir Wolynskij nach Sokal mar¬ 
schierte. Mit dem II. Bataillon als Vorhut rückte die 5.Brigade auf der Straße gegen 
Mosty Wk. vor, die einen regen Verkehr aufwies. Flüchtlingskolonnen kamen entgegen, Land¬ 
stürmer und Finanzer des Grenzschutzes bei Sokal, Trains der 2. Kavalleriedivision, beladen 
mit zahlreichen Trophäen aus dem Kampfe bei Turynka, russische Beutepferde, endlich auch 
einige gefangene Kosaken. Hoch in den Lüften schwebte ein Aeroplan, der gegen Krystynopol 
aufklärte. Bei Turynka war kurze Rast, während welcher das noch zahlreiche Kampfspuren auf¬ 
weisende Gefechtsfeld besichtigt wurde. Glühende Sonnenhitze, großer Staub machten den 
Marsch sehr beschwerlich, Wasser war nicht zu bekommen. 3m Schatten des Waldes südlich 
Mosty Wk. wurde abermals eine längere Rast eingeschaltet. Um 2 Uhr nachmittags durchzog 
das Regiment den Ort, dessen verbrannte Gendarmeriekaserne gleich umgehauenen Telegraphen¬ 
stangen vom Treiben der Kosaken Kunde gaben. Während das Infanterieregiment Rr. 28 und 
die von Dzibulki anrückende 15. Brigade in Mosty Wk. Quartier bezogen, kam das Regiment, 
dem Gendarmen und Landstürmer zugeteilt wurden, als Sicherung an den Nordrand in ein 
Freilager. Das II. Bataillon wurde 2 Km bis zu einem Straßenwirtshaus vorgeschoben. Bon 
Krystynopol hallte Kanonendonner herüber. Gegen Abend kehrte die 2. Kavalleriedivision zu¬ 
rück. Sie Hatte die Straßenbrücke über die Solokija vor Krystynopol zerstört gefunden. 
27.8. Laut Disposition für den 27. sollte der Marsch um 3 Uhr früh fortgesetzt werden. Um 
1 Uhr nachts kam plötzlich ein abänderndes Marschaviso. Das XI. Korps hatte am 26. bei 
Busk einen Kampf ausgefochten, der abends einen erfolgreichen Ausgang zu nehmen schien. 
Um diesen Erfolg auszunützen, erbat das 3. Armeekommando das Verfügungsrecht über die 
44. Landwehr- und 3. Infanteriedivision. Das Armeeoberkommando stimmte zu, worauf 
FML. Roth den Befehl er¬ 
hielt, am 27. zeitlich früh aufzu¬ 
brechen und mit Aufbietung 
aller Kräfte den Raum Kuli- 
kow—Zolkiew zu erreichen. 
Die Meldungen des GdI. 
Moritz Ritter v. Auffenberg 
ließen das Armeeoberkom¬ 
mando indessen erkennen, daß 
die 4. Armee einer kräftigen 
Unterstützung bedurfte, . um 
einen großen Erfolg zu errin¬ 
gen, weshalb nur die 44. Land¬ 
wehrdivision dem 3. Armee¬ 
kommando überlassen, die Un¬ 
terstellung der 3. Infanterie¬ 
division widerrufen wurde. So 
Rast während des Vormarsches 
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