Volltext: Geschichte des salzburgisch-oberösterreichischen K.u.k. Infanterie-Regiments Erzherzog Rainer Nr. 59 für den Zeitraum des Weltkrieges 1914 - 1918

und stellte starke Besetzung des Rückens bei Kote 338 unzweifelhaft fest. Auch die Komman¬ 
danten anderer Gefechtspatrouillen, so Gsrt. Rupert Schöffbänker und Leopold Buchegger, 
brachten vorzügliche Meldungen. Korp. Nikolaus Feistauer und Valentin Schiefer taten sich 
als Schwarmkommandanten sehr hervor. 
3m Norden der Gruppe Obst. Fischer tobten heftige Kämpfe. Der Divisionär hatte zur 
Unterstützung des Angriffes der 14er an der Reichsstraße den Mjr. Meretta mit dem 
IV. Bataillon der 82er und dem II. der 2er-Kaiserjäger flankierend gegen den Rücken Na 
Gorach—Szemberek eingesetzt. 3nt Rahmen dieser Gruppe griff Lt. Christ mit der halben 5. 
eine russische Feldwache in einem Gehöft auf der Höhe 342 nördlich Laskowa an. Starkes 
Infanterie- und Maschinengewehrfeuer erzeugte sofort große Verluste, dennoch wurde das 
Gehöft erstürmt, doch 100 Schritte dahinter an einem Waldrande befand sich eine stark besetzte 
Stellung. Lt. Christ, bereits leicht verwundet, mutzte zurückgehen, noch zweimal wurde der 
Angriff im Berein mit den anderen Abteilungen wiederholt, bis der Sieg erfochten war. Bon 
den 90 Mann waren nur noch 26 heil. EinjFreiw. Karl Lill, Zgsf. Strasser, Korp. Fritz, Inf. 
Heilmayer, Karl Koller, Johann Prodinger und Niedrist zeichneten sich besonders aus. 
Die Russen hatten starke Patrouillen in die weite Lücke zwischen den Gruppen Meretta 
und Fischer vorgetrieben, die Meretta in den Rücken, Fischer in die Nordflanke zu kommen 
trachteten. Ihnen stellte sich auf der Höhe bei Laskowa eine Nachrichtenpatrouille der 3. unter 
dem EinjFreiw. Fldw. Engelbert Wetzelsberger und Zgsf. Leopold Mühlberger entgegen. 
Hartnäckig hielten sie die Höhe, obwohl sich die Feinde in beide Flanken verschoben. Schon 
waren sie fast eingekreist, als endlich Reiter der 2. Kavalleriedivision nahten, die das Divisions- 
kommando auf die Meldung des Obst. Fischer von der Gefahr der Lage zur Sperrung der 
Lücke veranlaßt hatte. Auch Inf. Franz Burgstaller tat sich bei diesem Kamps ganz beson¬ 
ders hervor. 
Obst. Fischer erfuhr, daß weder der Kampf an der Reichsstraße, noch die Flankierung 
der Gruppe Meretta weitere Fortschritte erzielen konnte. Dort lag aber offenbar die Ent- 
scheidung; die 13. Brigade vermochte in ihrer breiten Front und mit den wenigen Geschützen 
nur die Rolle einer festhaltenden Verbindung mit den weiter südlich angesetzten Kräften, 
106. Landsturmdivision und IX. Korps, zu übernehmen. Er fertigte einen Befehl an Mjr. 
Schad aus, die Kuppe südlich der 3. zu sichern, eine Kompagnie sofort als Reserve auf Kote 384 
zu senden, das Gros seiner Gruppe westlich Höhe 369 bereitzustellen. 
Dieser Befehl traf um ^10 Ahr abends beim Obst. Albori ein. Inzwischen hatte Obst. 
Fischer telephonische Verbindung mit dem Hptm. Preschern erhalten, wodurch er erst einige 
Klarheit über den Berbleib der Gruppe Schad erhielt. Er befahl ihm, den Angriff sofort 
einzustellen und die nächsterlangbare Kompagnie auf die Höhe Kote 384 zu senden. Hptm. 
Preschern gab dies dem Obst. Albori bekannt, der ihn anwies, mit der 12. dahin abzumar¬ 
schieren. Die Kompagnie glaubte gegen 9 Uhr abends die Gegend der Höhe Kote 384 erreicht 
zu haben, doch vermochten die Patrouillen in der Dunkelheit weder den Brigadier noch eine 
Abteilung der Gruppe aufzufinden. Weil aber im Osten noch immer Gefechtslärm hörbar 
war, wandte sich Hptm. Preschern dahin. Es ging durch einen Wald) die Patrouillen stellten 
fest, daß sich vorne offenbar eine große Lücke in der Front befand, in der sie auf Russen 
stießen. So beschloß Preschern, zur Schließung der Lücke, vermutlich auf dem Rücken von 
Höhe 368 gegen Lopuchowa, Stellung zu nehmen, denn bei der schwierigen Orientierung in 
der Finsternis dürfte besagte Höhe mit Kote 384 verwechselt worden sein, bis zu welcher man 
in einstündigem Marsch kaum gelangen konnte. 
An Stelle der 12. wurde die 10. zum III. Bataillon heranbefohlen und zur Berlängerung 
und Verdichtung der Schwarmlinie der 11. bei Zu Niedzwiada verwendet. 
Gegen Mitternacht traf eine Disposition des Divisionskommandos ein, wonach noch 
während der Nacht die Verbände der Gruppen Fischer und Albori wiederherzustellen waren. 
Die 8. an Stelle der abgegebenen 12. zurückhaltend, ordnete Obst. Albori die Ablösung der 6. 
durch die 14. Oblt. Beer an. Mjr. Mildner und die Batterie hatten zeitlich früh die Bor- 
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