Volltext: Geschichte des salzburgisch-oberösterreichischen K.u.k. Infanterie-Regiments Erzherzog Rainer Nr. 59 für den Zeitraum des Weltkrieges 1914 - 1918

beerdigten Lt. Helmer und den bereits genannten 7 verwundeten Offizieren 62 Tote, 176 Ver¬ 
wundete und 14 Vermißte. Der Großteil entfiel auf das II. Bataillon, fast 266 Mann, 
namentlich auf die 7. Kompagnie. Das I. Bataillon büßte 12 Tote, 36 Berwundete und 5 Ver¬ 
mißte ein, der Berluft der übrigen Bataillone war weit geringer. 
Verfolgung bis an den San + Gefechte bei Pilzno und Laczki 
(6. bis 15. Mai 1915) 
Unter Boraussendung von Nachrichten- und Gefechtspatrouillen rückte das Regiment 
6.5. am 6. gegen Pilzno vor, III. Bataillon als stehende linke Seitenhut auf einer Höhe an der 
nach Tarnow führenden Straße, um das Herankommen der 8. Division zu erwarten. Gegen 
11 Ahr vormittags durfte man aus den Meldungen schließen, daß sich der Feind im vollen 
Rückzug befand, worauf in Marschkolonne weitermarschiert wurde. Nach einstündiger Rast 
in Zalasowa erreichten die von den Anstrengungen des Bortages noch sehr hergenommenen 
Rainer um 8 Ahr abends sehr ermüdet Zwiernik. Die 3., 8. und 14. Kompagnie bezogen auf 
den vorliegenden Höhen geschlossene Borposten, weil Pilzno noch in der Hand der Russen 
war, öie zur Deckung des dortigen Wisloka-llberganges diesseits der Stadt befestigte Stellun¬ 
gen hielten. 
FML. v. Horsetzky beabsichtigte, die 3. Division bei Zwiernik zu vereinigen und um 
2 Ahr nachts die feindliche Stellung zu durchbrechen. Auch das nach 8 Ahr abends in Szyn- 
wald eingetroffene III. Bataillon wurde nach Zwiernik beordert, doch langte dieser Befehl 
7.5. erst um 9 Ahr vormittags des 7. an sein Ziel. Ahnliche Schwierigkeiten der Befehlserteilung 
machten sich auch bei der 5. Brigade geltend, so daß gerade, als sich die Rainer zum Abmarsch 
rüsteten, die Verschiebung auf 9 Ahr vormittags bekanntgegeben werden mußte. Man wurde 
jedoch gegen 5 Ahr früh durch den neuerlichen Befehl aufgeschreckt, daß der Angriff sofort 
beginnen werde. Die große Ermüdung der 5. Brigade machte den abermaligen Widerruf 
nötig, worauf das Regiment um 8 Ahr früh aufbrach, um die Bereitstellung für den auf 9 Ahr 
angesetzten Angriff anzunehmen: V. Bataillon 82er und IV. Rainer erstes Treffen, II. Regi¬ 
ments-, I. Brigadereserve. Roch immer war die 5. Brigade nicht zur Stelle, ein Teil durch 
ziemlich ernste Zusammenstöße mit dem Feinde gefesselt. So erfolgte die Borrückung erst 
um 3 Ahr nachmittags, als sich der Feind bereits näher gegen Pilzno zurückgezogen hatte und 
nur zurückgelassene Patrouillen kurze Zeit schwächlichen Widerstand leisteten. Während dieses 
Angriffes traf das III. Bataillon in Zwiernik ein. 
Als die Höhen mit öen geräumten Stellungen der Russen genommen waren, wobei der 
Angriff nach langer Zeit wieder einmal das Bild einer schönen Friedensübung auf dem Exer¬ 
zierplatz bot, begnügte man sich mit dem Erreichen der jenseitigen Waldränder und verschob 
die Fortsetzung des Angriffes auf den nächsten Tag, weil die Zeit schon zu kurz war, um die 
Artillerie vorziehen und ein genügendes Borbereitungsfeuer abgeben zu können. 
Der in Durchführung von Rückzügen ungemein geschickte Russe benützte die Rächt, um 
8.5. unbemerkt zu verschwinden. Als das Regiment bei Morgengrauen des 8. vorging, kamen die 
Gefechtspatrouillen bald mit der Meldung zurück, daß kein Feind diesseits der Wisloka stehe. 
Anverzüglich wurde Lt. Schwanke mit der 4. und den Maschinengewehren des I. Bataillons 
zur nächsten Übergangsstelle oberhalb der Pilznoer Brücke (beim Dörfchen Mokrzec) vor¬ 
gesendet. Auf den jenseitigen Höhen stand eine russische Nachhut mit etlichen Geschützen; eine 
Sicherungsabteilung war gegen die Übergangsstelle vorgeschoben. Während sich die 4. zum 
Gefecht entwickelte, ließ Fhnr. Pissl seine Maschinengewehre spielen,- als die 4. zum Sturm 
schritt, wich der Feind eilig in seine Hauptstellung. Zu dieser Zeit trat das erste Treffen seine 
Borrückung bis an den Höhenrand am diesseitigen Äser an, wo sich die 82er ins Feuer setzten. 
Die Russen hörten um ^16 Ahr vormittags mit ihrer bisher sehr lebhaften Kanonade 
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