Volltext: Geschichte des salzburgisch-oberösterreichischen K.u.k. Infanterie-Regiments Erzherzog Rainer Nr. 59 für den Zeitraum des Weltkrieges 1914 - 1918

Bachler und Gsrt. Johann Hochleitner mit zehn Infanteristen der 8., Kam nach Überschreiten 
der Eisenbahn an einen größeren Bauernhof heran, aus dem Stimmengewirr und Pferde- 
wiehern entgegenschallte. Die Rainer schlichen bis auf 20 Schritte vor und verbargen sich 
hinter einem Holzstoß. Deutlich war zu vernehmen, daß drinnen Demolierungsarbeiten vor¬ 
genommen wurden. Nun ging es mit Hurra gegen das Gehöft los, wo eine Abteilung 
Kosaken völlig überrascht wurde. Einige wurden niedergemacht, nur 5 entkamen, 25streckten 
die Waffen. Weiter als bis an den Fluß kamen die Patrouillen nicht, da er ohne Hilfs¬ 
mittel nicht zu überschreiten war. Jenseits auf den Höhen war keinerlei feindliche Bewegung 
wahrzunehmen. 
Die Ruhe des Regiments im Walde wurde nach dem Abessen durch russische Granaten 
gestört, die zur Annahme breiterer Formationen zwangen. 
Mit einbrechender Dunkelheit folgte die 12. Hptm. Preschern samt der Pionierabteilung 
dem Zuge des Fhnr. Mayhirt gegen Zu Piotrkowice, eine Kompagnie 82er nach Lowczowek. 
Sie hatten Patrouillen über den Fluß zu bringen, nach Herstellung von Flößen selbst auf 
das jenseitige Afer zu gelangen, um den Bau von Übergangen zu decken. Die 9. und Ig. unter 
Mjr. Mildner rückten zur Verbindung zwischen dem II. und IV. Bataillon auf den die 
Höhen 360 und 342 verbindenden Rücken. Zur Sicherung hatten die vorgeschobenen Gruppen 
Feldwachen an der Biala aufzustellen. Das Anzünden von Licht oder Feuer war streng ver¬ 
boten. Der Tag hatte zwei Tote und fünf Verwundete gekostet. 
Eifrig schleppten die Regimentspioniere und eine zur Unterstützung herangekommene 
SappeurKompagnie Kleiderkasten, Bettbretter und sonstigen Hausrat zusammen, um unter¬ 
halb der Kote 216 bei Lowczowek Stege und bei Zu Piotrkowice eine Notbrücke bis Ahr 
früh herzustellen. Sollte doch vor Morgengrauen der Übergang bewirkt werden. Wieder 
gingen die Rainer einem ihrer schönsten Ehrentage entgegen. 
Erstürmung der Bildstock- und Gorskie-Höhe bei Piotrkowice 
(5. Mai 1915) 
hiezu Skizze 32 
Während südlich der Biala die Höhen ziemlich steil zum Flusse abfallen, steigt jenseits 
ein vielgegliederter, von zahlreichen tiefen Racheln durchschnittener Hang in sanfterer Stei¬ 
gung zur mächtigen Höhe Gorskie hinan, deren Nordteil ein großer Wald bedeckte. Zahl¬ 
reiche kleine Häuser waren über den Südhang verstreut, dazwischen Felder, deren Winter¬ 
saat schon recht hoch stand, viele blühende Obstbäume. Aus den bisherigen Beobachtungen 
ergab sich, daß sich kleine russische Abteilungen in einzelnen Häusern und kurzen Schützen¬ 
gräben westlich öer Häusergruppe Zu Piotrkowice festgesetzt hatten, die Hauptstellung aber 
offenbar an den Waldrändern der Höhe Gorskie zu suchen war. Artillerie schien zwischen 
Kote 463 und dem Hegerhause auf der Höhe zu stehen. 
FML. v. Horsetzky beschloß, diese Stellung vom Süden her durch die Gruppe Obst. 
Fischer, von Westen durch die Kaiserjäger angreifen zu lassen. Er hoffte, durch zwei schwere 
Batterien von Höhe 376 südlich von Mefzna Szlachecka und zwei 12-cm-Kanonen von der 
Höhe westlich Plesna unterstützen zu können, falls sie rechtzeitig vorgebracht werden konnten. 
Ein Erfolg der 3. Infanterie- und der weiter östlich angesetzten 166. Landsturmdivision mußte 
die noch immer hartnäckige Verteidigung der Russen westlich Tarnow aus den Angeln heben 
und der 8. Division weiteres Bordringen ohne große Blutopfer ermöglichen, wie dies FM. Erz¬ 
herzog Friedrich ausdrücklich wünschte. 
Obst. Fischer beabsichtigte zunächst, sich mit Benützung der frühen Morgenstunden in 
den Besitz des der russischen Hauptstellung schräg vorgelagerten, von Höhe 386 gegen Zu 
Piotrkowice abfallenden Rückens zu setzen, wozu Obst. Albori mit dem II. und I. Bataillon 
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