Volltext: Geschichte des salzburgisch-oberösterreichischen K.u.k. Infanterie-Regiments Erzherzog Rainer Nr. 59 für den Zeitraum des Weltkrieges 1914 - 1918

bitten mußte. Als diese am 16. erfolgte und das Bataillon Erholungsquartiere im netten Slo- 16.4. 
wakendors Hanczowa bezog, trat endlich Ausheiterung ein. 
Sofort wurde am Abend Zgsf. Leopold Maierhuber der 11. mit einer Patrouille zur Er¬ 
kundung nach Regetow Wyzny gesendet. Er kannte sich im Orte sehr gut aus, weil er in 
den Märztagen als Gefreiter mit Inf. Adam Riedl und Franz Gebetsberger wiederholt 
patrouillierte und sehr schneidig eine russische Patrouille aushob. Maierhuber stellte mit seinen 
drei Begleitern fest, daß die Russen sich jeden Abend im nördlichen Ortsteil gütlich taten. 
Am 17. wurde er nochmals entsendet. Wagengerassel verriet ihm, daß der Feind eine größere 17.4. 
Requisition vornahm. Kaum traf diese Meldung beim Abschnittskommando ein, so eröffneten 
zwei schon vorher avisierte Batterien ein heftiges Feuer, das nach den Beobachtungen Maier- 
hubers große Berwirrung und anscheinend auch vielen Schaden anrichtete. überstürzt zogen 
sich die Russen gegen die Ratunda zurück. 
Maierhuber hatte aber auch ermittelt, daß die Besatzung des Schützengrabens bei der 
Kirche, zwei Kompagnien und zwei Maschinengewehre, nach Einbruch der Dunkelheit recht 
sorglos ihrem Nahrungsbedürfnis nachzugehen pflegte. Darauf gründete sich der Plan eines 
zweiten Feuerüberfalles. Patrouillen mußten tagsüber am 18. unauffällig kleine Deckungen 18.4. 
etwa 866 Schritte vom Feinde ausheben. Kaum begann es zu dämmern, so führte Lt. Mayerl 
seine Maschinengewehre, der schon bekannte Russenfänger Fhnr. Mayhirt 56 ausgewählte 
Schützen des Bataillons geschickt vor. Als die Russen eben in aller Gemütlichkeit Wasser 
holten und zu kochen begannen, wurden sie um 8 Ahr abends mit Feuer überschüttet. Auch die 
Artillerie mischte sich darein. Die Russen faßten sich ziemlich rasch und erwiderten schon nach 
fünf Minuten mit heftigem, allerdings planlosem Schießen) stärkere Reserven rückten von 
der Ratunda heran. Gegen 9 Ahr traten die Rainer verlustlos den Rückzug an; die Russen 
hatten bis zum folgenden Morgen zu tun, um ihre Verwundeten zu bergen und die Toten zu 
bestatten. Zn Würdigung der wiederholten tapferen und bereits ausgezeichneten Taten erhielt 
Mayhirt, der sich schon bei Poturzyn als Freiwilliger hervorgetan hatte, für diesen geschickten 
Überfall die Goldene Tapferkeitsmedaille. 
Am 18. traf das IX. Marschbataillon in Ropa ein, 996 Mann. Die 2. Marschkompagnie 
ging am nächsten Tage zum II. Bataillon Hptm. Benes ab. Die anderen drei Marschkom¬ 
pagnien wurden beim Regiment aufgeteilt. Bon den mitgekommenen Offizieren erhielt Mir. 
August Schad, bisher Kaiserjäger und Instruktionsoffizier an der Theresianischen Militär¬ 
akademie, das Kommando 
des I. Bataillons, Hptm. 
Josef Tillich die 4. Kom¬ 
pagnie, Hptm. Hofmann trat 
an die Stelle des Hptm. 
Preschern beim kombinier¬ 
ten II. Bataillon, letzterer 
übernahm die 12. In den 
nächsten Tagen taten sich 
bei der 4. wie früher bei 
der 3. Zgsf. Gold und Kvrp. 
Peter Bogl, insbesondere 
Zgsf. Johann Zwischelsber- 
ger und Karl Schwarzlant- 
ner als kaltblütige und stand¬ 
hafte Feldwachkommandan¬ 
ten, der bei Poturzyn ver¬ 
wundete Gfrt. Paul Scha¬ 
chinger und Inf. Michael 
Enser als geschickte, sich Regimentstelephonstation bei Smerekowice 
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