Volltext: Geschichte des salzburgisch-oberösterreichischen K.u.k. Infanterie-Regiments Erzherzog Rainer Nr. 59 für den Zeitraum des Weltkrieges 1914 - 1918

linie zugedacht waren, so strebte alles mit möglichster Beschleunigung den Weidenbüschen hinter 
dem Damm am Flußufer zu, wo sich die Schwarmlinie festsetzte, die Reserven dicht dahinter. 
Die nördlich des erhaltenen Fahrweges vorrückenden 28er waren dem schweren Feuer, das 
sie besonders hart anpackte, nicht gewachsen und wichen trotz aller Bemühungen ihrer Offiziere 
zurück. Erst als die Überschiffung von Abteilungen der 8. Infanteriedivision die Aufmerksam¬ 
keit des Feindes voll in Anspruch nahm, konnten die 28er um 10 Uhr 30 vormittags wieder 
vorgehen, zogen sich aber großenteils hinter das IV. Bataillon, wo sie auf 1000 Schritte gleich- 
sam als Reserve liegen blieben. GM. v. Schneider sandte nun den Oblt. Chladek mit der 3. 
und 4. Kompagnie der Brigadereserve vor, um die nördlich des erhaltenen Fahrweges am San- 
Ufer liegenden 4er-Kaiferjäger zu verstärken. Das Halbbataillon wurde sehr geschickt geführt 
und hatte Glück, so daß es bis zum Anlangen am Ufer links neben der Aberfchiffungsftelle nur 
einen Toten und zwei Verwundete einbüßte. 
Skizze 8 
Von Assistenzarzt Dr. Angermayer am 14. Oktober früh gezeichnete Skizze des Vorgehens des Ii. Bataillons an 
den San. In der Mitte die Lichtung in den San-Auen. Ziel der am Rande von Wierzawice aufgefahrenen 
eigenen Artillerie gegen das von dorther besonders heftige Feuer der Russen. 
Beim Regiment litt naturgemäß der linke Flügel, IV. Bataillon, rechts der überschif- 
fungsstelle am meisten. Um 9 Uhr vormittags wurde der bewährte tapfere Kommandant der 16. 
Oblt. Groß schwer verwundet. Seine Leute, insbesondere Zgsf. Mitterlehner und Alois Bauer, 
verbanden ihn notdürftig und brachten ihn, als das Feuer es nur halbwegs zuließ, auf den 
nächst dem erhaltenen Fahrweg etablierten Hilfsplatz des Bataillons, wo er gleich bei Ankunft 
der schweren Bauchwunde erlag. Der Oberst wollte ihn auf dem Friedhof von Lezajsk beerdi¬ 
gen lassen, doch war der Rücktransport über die Tag und Rächt von Geschossen besäte Niede¬ 
rung unmöglich, so daß das Grab nächst dem Hilfsplatz ausgehoben werden mußte. Lt. Köstl- 
bacher übernahm das Kompagniekommando. Die Lage der Kompagnie besserte sich ein wenig, 
als es dem Zgsf. Josef Ztzinger gelang, durch gutes Zielfeuer seines Schwarmes das besonders 
lästige Flankenfeuer zum Schweigen zu bringen. Bei der 13. tat sich Zgsf. Johann Daringer 
durch Umsicht und unerschütterliche Tapferkeit hervor. 
Bei der 13., deren Zgsf. Johann Enser sich durch geschickte Feuerleitung besonders aus¬ 
zeichnete und schließlich verwundet wurde, trat infolge des lebhaften Schießens zur Unter¬ 
stützung der überschiffenden Abteilungen Munitionsknappheit ein. Die Munitionstragtiere 
fielen beim Bersuch, sie näher heranzubringen. Da eilte Inf. Karl Dürnberger im heftigsten 
Feuer zurück und holte einen Patronenverfchlag nach dem anderen. 
EinjFreiw. Eduard Kendlbacher der 14., bereits als Führer von Rachrichtenpalrouillen 
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