hinter der längs der Straße marschierenden Hauptkolonne, das IV. hinter der rechten
Seitenhut längs der Bahn als Nachhut. Obst. Benes erwartete mit Hptm. Mysyk das II. Ba¬
taillon, letzterer hatte gleichzeitig nachfolgende Versprengte des Regiments zu sammeln. Das
Bataillon, sehr zeitlich früh von Iaroslau aufbrechend, holte das Regiment während der großen
Rast ein. Es zählte nur 280 Mann. Der große Abgang seit Antritt des Rückzuges ist nicht
allein auf Rechnung von Kranken und Erschöpften zu setzen, die unterwegs liegen blieben und
meist dem Feinde in die Hände fielen. Wer von der Truppe abkam, sei es als Patrouille oder
auf der Suche nach Lebensmitteln oder auch nur zur kurzen Erholung nach augenblicklicher
Schwäche, fand selten den Anschluß wieder und erhielt auch nirgends Auskunft, wo er ihn zu
suchen hätte. Wenn geschlossene Truppenkörper wie das II. Bataillon in die Zrre gingen, so
traf dies noch leichter bei einzelnen Versprengten zu, die sich dann, sei es im Anschluß an
andere Truppenkörper oder auf eigene Faust, durch das Land schlugen und oft erst weit im
Westen gesammelt und ihrer Truppe zugesendet werden konnten. Ein Beispiel hiefür ist
Fldw. Sperrer der 7., der bei den Feuerüberfällen am 12. in der Gegend nordöstlich Krakowiec
mit einem Teile der Kompagnie abgedrängt und dann durch dazwifchenfahrende Trains gänzlich
vom Bataillon abgeschnitten wurde. Auch er entschloß sich zum Marsch nach Przemysl, wohin
er nach mehreren kleinen Kämpfen mit Kosaken am Nachmittag des 13. kam und dort erst Aus¬
kunft erhielt, daß er mit den unterwegs gesammelten 59ern, insgesamt 90 Mann, über Iaroslau
zurückmarschieren mußte, um sein Regiment zu erreichen.
Zwischen 5 und 6 Ahr nachmittags wurde die Kantonierung erreicht: Stab und II. Ba¬
taillon in Gluchow, III. und IV. samt 2. Kompagnie in Podzwierzyniec. Der Tag hatte eine
kurze Aufheiterung gebracht, doch der Zustand der aufgeweichten, oft metertiefe Löcher auf¬
weisenden Straßen besserte sich nicht. Die sogenannten Kolonnenwege der Truppen seitwärts
der Straßen wurden grundlos.
Das halbe I. Bataillon in Radymno hatte dem Regiment über Iaroslau nachzurücken.
Oblt. Ehladek im San-Abschnitt hinter der inzwischen abgebrochenen Brücke gegenüber Wy-
socko wurde zum Anschluß aufgefordert. Lt. Nake marschierte um 5 Ahr nachmittags nach
Iaroslau zur Nächtigung. Die 4. Kompagnie kam gegen 10 Ahr abends an den Stadteingang,
als ein Meldereiter dem Oblt. Ehladek den Befehl des Brückenkopfkommandanten von
Iaroslau FML. v. Benigni überbrachte, sofort auf den früheren Posten zurückzukehren und
die Verbindung zwischen dem in Radymno verbliebenen halben Marschbataillon des 15. Hon-
vedregiments Mjr. Szabo und Iaroslau zu erhalten.
Am 18. marschierte das Regiment im Divisionsverbande um 6 Ahr früh gegen Rzeszow 18.9.
ab. Nach einer dreistündigen Mittagsrast wurde das III. Bataillon der steckengebliebenen
schweren Haubitzdiviston zugeteilt. Die Rainer mußten Hand anlegen, um die Geschütze weiter¬
zubringen. Es regnete wieder unaufhörlich und es verging fast die ganze Nacht, bis sie in ihr
Quartier gelangten. Das Regiment zog mit der Tete bald nach 5Ahr nachmittags in Rzeszow
in die alte und neue Landwehrkaserne ein. Infolge großer Trainstockungen an der WisloK-
Brücke gelangten das halbe II. und IV. Bataillon erst nach 8 Ahr abends ins Quartier. Eine
Zählung des Standes ergab beim Stab nur 65, bei der 2. Kompagnie 100, beim II. Bataillon
263, beim IV. 380 Mann.
HptmRechnF. Schräm erreichte um 4 Ahr nachmittags Lancut, wo auch das I. Ba¬
taillon nächtigte. Oblt. Ehladek mußte am Morgen den Zug des Zgsf. Pollhammer zur Eisen¬
bahnbrücke nächst Munina detachieren. Am anderen Ufer erscheinende russische Patrouillen
wurden mit Feuer vertrieben.
Am 19. war es zwar kühl und windig, doch hatte eine Regenpause eingesetzt. Das Regi- 19.9.
ment bog von der großen Reichsstraße südwestlich ab und bezog in Wola Zglobienska Kanto¬
nierung. Die Anterkunft war in dem elenden kleinen Dorfe recht schlecht und gerade hier durfte
am 20., Sonntag, ein Rasttag eingeschaltet werden. Doch war man bei dem wieder trostlosen 29.9.
Regenwetter wenigstens unter Dach. Das I. Bataillon und die Trainkolonne Schräm waren
am 19. in Rzeszow eingetroffen. Anter der Annahme, daß das Regiment weiter der Reichs¬
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