Volltext: Festschrift zum 400jährigen Bestande des öffentlichen Obergymnasiums der Benediktiner zu Kremsmünster

ten Buchstaben unterstützt. Trotzdem ist die Deutung der Bilder so 
schwer, daß bis heute noch keine vollständige Einigung in der Aus- 
legung derselben erzielt werden konnte. Gewöhnlich werden drei männ- 
liche und eine weibliche Figur angenommen und dementsprechend die 
Erklärung versucht. Man wird beim Betrachten der Bilder wohl am besten 
vom sicher Erkannten zum mehr Zweifelhaften vorschreiten. 
Das. mit. M und 'T bezeichnete: Bild. (Bild 9) wurde schon früh:als 
das Frauenbildnis erkannt. Ein zartes, hochovales Antlitz blickt dich 
Bild 9: M(aria) T(heotokos) (Maria Gottesmutter). 
aus großen ernsten Augen an. Das sorgfältig in der Mitte gescheitelte 
Haar fällt. in reicher Fülle über den edel geformten Kopf, die Ohren fast 
vollständig‘ verhüllend, frei- hinter der linken Schulter’ hinab. Rechte 
Schulter und Halsseite sind frei. Das Frauengewand ist schematisch an- 
gedeutet. Aus seiner reichen. Fülle schälen sich die beiden Hände los. 
Bei den übrigen drei Bildern ist nur die rechte Hand zu sehen. Die linke 
Hand des Frauenbildnisses hält, deutlich sichtbar, eine Buchrolle; der 
rechte Zeigefinger ist nach unten ausgestreckt. Die. rechte Hand wird, 
ihre innere Fläche dem Beschauer zuwendend, etwas über die Schulter- 
höhe gehoben. Diese Geste wirkt ungemein feierlich, beinahe wie pro- 
phetisch, obwohl die Finger. der Hand unglaublich verzeichnet sind. 
Diese Händehaltung dient einem besonderen Zweck, will bestimmt etwas 
sagen. Vielleicht kann die weitere Untersuchung eine. Lösung bringen. 
Über der rechten Schulter steht ein M, über der linken ein T. Die Deu- 
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