Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

den 8. Decembris.:781. fürgewesenen. diesfälligen letzteren Feste an ihr 
Insprugger Hohen Schule sich ergebenen .Anstandes, um .derley‘ Vorfälle 
in Hinkunft zu beseitigen, und, da die Wichtigkeit eines Eides erfordert, 
daß solcher nur alsdan abgeleget werde, wenn er gewisse Wahrheit zum 
Stoße und Noth zum Beweggrunde hat, welche beyde Erforderniße bey 
dem Eid von der unbefleckten Empfängniß nicht vorhanden sind, unteren 
3ten et praes: 13t. hujus allergnädigst resolviret, daß die Ablegung des 
Eides de Immaculata bey allen Universitäten, Lycaeen, Doetors-Promul- 
gationen und Congregationibus latinis majoribus, wie sie üblich ist, 
künftighin aufgelassen, auch überhaupt nach den Formuln der Gerichts- 
Eide gleichfahls jene bey den Universitäten in Zukunft abgeleget wer- 
den sollen; 
Welche allerhöchste Entschlüßung Ihme Herrn Abten zur nöthigen 
Wissenschaft und genauen Beobachtung andurch unterhalten wird 
Caspar Thürheim. e. h. 
Mit diesem Dokument hielt der J osephinismus auch in Krems- 
münster offiziell seinen Einzug, nachdem mit. dem „Methodus docendi 
in scholis humanioribus‘ (abgedruckt in Altinger, II, 109—112) erst- 
malig der Unterricht ganz der kaiserl. Resolution vom 16. Oktober 1747, 
bzw. der 1752 veröffentlichten „Vorschrift, wie die studia humaniora : . 
nach der von Ihro kaiserl. königl. Majestät allermildest festgesetzten 
neuen Methode eingerichtet und betrieben werden sollen‘ bereits deut- 
liche Zeichen einer neuen Ära zu erkennen sind. 8 
3 Von Josef I. bis in den Vormärz 
Ein Hauptkennzeichen ‚des J osephinismus ist ‚seine Abneigung 
gegen die Klöster und damit auch gegen die Klosterschulen. a. 
So konnte es im Prinzip nicht überraschen, daß Anfang Novem- 
ber 1782 von der Statthalterei. Linz nachstehendes Schreiben einlangte 
(N. II, fase. 5): 
An den Herrn Erenbertum 
Abten des Stiftes und Klosters 
Kremsminster 
Praesent. 2. Nov. 1782 1 
Aufhören der Schuhlen mit 
Ende des Schuhljahres 1783 im 
Stifft Kremsminster wie in allen. 
Klöstern betreffend 
»H. Abten zu Kremsmünster 
Über das allerhöchsten Orts eingereichte Privilegien-Gesuch der 
adelichen Academie und des Lycaei zu Kremsmünster haben Seine Maje- 
stät unterm 5ten dieß zu Ende gehenden Monats anhero reskribiren 
zu lassen geruhet, daß, da alle Klöster-Studien der allerhöchsten Ent- 
schlüßung gemäß aufzuhören haben, auch jenes zu Kremsmünster ferner- 
178