Volltext: Festschrift zum 400jährigen Bestande des öffentlichen Obergymnasiums der Benediktiner zu Kremsmünster

In denen Betrachtungen wird abgehandlet werden. 
Am Donnerstag Vormittag. Von den letzten Zihl eines ieden Menschen. 
Nachmittag. Von Schwere der Sind. 
Am Freitag Vormittag. Von Gehorsamb und Ehrenbiettigkeit, so man 
Gott, deren Eltern, Haus — Vättern, und Obrigkeiten Schuldig. 
Nachmittag. Von den Guetten gebrauch. der Zeit und abscheuligkeit des 
Miessigangs. 
Am Samstag Vor Mittag. Von eingezochen und Schamhaftigkeit, Von 
Bößer und Guetter geselschaft. 
Nachmittag. Von einer wahren Beicht. 
Jenen, so dise geistliche Exereitia auf vorgeschribene arth eifrig und 
andächtig zu ihren Seelen nutzen Verrichten, und zu Gott umb ausreit- 
tung de Kezereyen, frid und einigkeit der Christlichen Potentaten und 
aufnehmung der katholischen Kirchen ihr Gebett ausgiessen, wie auch 
beichten und Communiceiren, hat Benedictus der 14.te Römische Pabst 
einen Vollkomenen Ablaß Verlichen. 
Stark betont war in der Barockzeit der Drang zum öffentlichen Be- 
kenntnis des Glaubens. Hiezu besonders geeignet erschien die Teilnahme 
an Prozessionen. Deren bedeutendste war die Wallfahrt nach 
Ober-Rohr. 1 
Ein Anschlagzettel aus dem Jahre 1760 (N.I, fasc. 5) weiß dar- 
über zu berichten: 
„Crastina die Lunae, coelo sereno, media quarta matutina (!) pere- 
gerinationem ad B. V. Mariam in Rohr instituent Superiorum, et In- 
feriorum Classium Studiosi | 
Intentio erit Sequens. 
Ad: majorem Dei, B. Virginis et omnium Sanctorum, praecipue Tute- 
larium Scholarum S. Agapiti et S. Benedicti honorem. 
In gratiarum actionem pro beneficlis Monasterio, Scholis, ac: Schola- 
ribus nostris a Clementissimo Numine concessis. 
3 Pro conservatione Domus Austriacae, altiori incremento Scholarum, 
ac Studentium tam in virtutibus, quam in Scientüs. _ 
In Solatium fidelium defunetorum, specialiter illorum, qui quoquoO 
modo pro augmento Scholarum... aliquid contulerunt, vel hic loci 
Studis aliquando vacarunt. 
Ad conservandam Dei gratiam, et Maternam tutelam eiusdem poten- 
tissimae Matris Mariae usque ad finem vitae nostrae.“ 
Die Gesänge und Gebete, welche unter Begleitung der Professoren 
verrichtet wurden, waren für den Hinweg und Rückweg genau vorge- 
schrieben, ebenso, wie die heiligen Funktionen in der- Kirche zu Rohr 
selbst. (So ein 2. Zettel aus 1760, a. 2. 0.) Daß die Ordnung beim Heim- 
weg doch. manchmal etwas lockerer war, ist bekannt, da. das Verbot, 
am Heimweg nicht die Kirschbäume zu besteigen, wohl nicht. ohne 
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