Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Im Anblick des Tassilokelches: 
Ein wunderbares Dankgebet 
Uns sichtbar hier vor Augen steht. 
In reiner Form und ohnegleichen. 
Hier nahm der reine Geist Gestalt 
Und schuf mit lieblicher Gewalt 
Dem Unsichtbaren dieses Zeichen: 
Ein Kelch ruht schwer auf schmalem Stanıl 
Und wartet auf die fromme Hand. 
Die danach faßt, ihn zu erheben; 
Darüber wächst die Wand herauf 
Und tut sich weit dem Himmel auf 
Und dem geheimnisvollen Leben. 
Wer diesen Kelch zu greifen wagt. 
Der hat der ganzen Welt entsagt 
Und lebt nach höherem Gebote: 
Dem ist das tiefste Leben kund, 
Er trinkt. es aus bis bis auf den Grund 
Und trinkt es wider hundert Tode. 
Der Kelch wächst über seine Hand 
Und zwingt .:sie hin; die ihn umspannt. 
Zur allerheiligsten Erhebung. 
Gewaltig wächst sein Rund herauf, 
Aufjubelnd tut sein Mund sich auf 
In seiner völligen Ergebung. 
(Thomas Klausner). 
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