Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

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Ried von 1890 an- 
vier Wachleuten beschlossen. Früher besorgten bloß zwei Wachmänner 
den Sicherheitsdienst. Einer trat in Pension, dem anderen wurden die 
Schub- und die städtische Naturalverpflegsstation überwiesen. Die 
Naturalverpflegsstation Ried ist nach dem Landesgesetze vom 7. No 
vember 1888 errichtet worden. Die Station befindet sich seit 1893 im 
neuen Bürgerspitalgebäude (Kellergasse Nr. In). 1889 und 1892 ent 
standen die Filialen in Waldzell und Taiskirchen. Zu den Kosten tragen 
die Gemeinden des Gerichtsbezirkes Ried bei. 1895 wurden 3791, 
1896 4113 Reisende verpflegt. 1895 erhielten 140, 1896 173 Unbe 
schäftigte Arbeit. Am 3. Januar 1895 wurden die Stellen eines Wach- 
sührers mit einem Jahresgehalt von 420 Gulden und einem Montur- 
pauschale von 40 G., dann von vier Sicherheitswachmännern mit einem 
Jahresgehalte von 360 G. und einem Monturpauschale von 30 G. von 
der Stadtgemeinde ausgeschrieben. Die Rieder Sicherheitswache erhielt 
eine mit anderen städtischen Wachen gleichmäßige Montur. Am Char- 
samstag, 13. April 1895, begann dieselbe ihre erfolgreiche Thätigkeit. 
Das Wachlokal wurde in das Erdgeschoß des Rathauses verlegt. Am 
9. März 1895 beschloß der Gemeindeansschuß die Entlassung der bis 
herigen vier Nachtwächter und die Uebertragung dieses Dienstes an die 
Sicherheitswache. Die in den letzten Jahren von den Nachtwächtern 
gebrauchten Kontrolluhren wurden den Wachmännern übergeben (Summar. 
Ber. Bied 1897 V). Vom 15. April 1895 an verstummten in den 
Rieder Gassen die das Herz anheimelnden, an die alten Bürgerzeiten 
erinnernden Stundenrnfe der Nachtwächter: 
Merkt auf, ihr Herren und Frauen, laßt euch sagen: 
Der Hammer hat 9 Uhr g'schlagen. 
Wir loben Gott den Herrn und unsere liebe Frau. 
Hat 9 Uhr g'schlagen. 
Hausmagd steh' auf I Es ist schon Zeit. 
Der Tag bricht an, die Nacht entweicht. 
Gelobt sei Jesus Christus in Ewigkeit! 
Hat 4 Uhr g'schlagen. 
Am 30. April 1895 um 1 Uhr früh erleuchtete heller Feuerschein 
die Straßen der Stadt Ried. Der mit Fütterei angefüllte, isoliert auf 
einer Wiese in der Nähe von der Haltestelle Bad Ried stehende Stadel 
des Ziegeleibesitzers Johann Schrattenecker an der Hagerstraße Nr. 4 
(früher Kleinried) brannte nebst zwei Wägen nieder. Die Anstrengungen 
der Feuerwehr zur Brandlöschung waren wegen Wassermangel vergeblich 
(Wochenbl. Nr. 19).
	        
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