Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Ried von 1890 nn. 
logierte im Wetzelsberger'schen Hause am Hauptplatze. Die Infanteristen 
waren mit der Regiments Kanzlei und den Maroden im Gymnasial- und 
Bürgerschulgebäude einquartiert, dann in der Seidl'schen Spitalmühle 
und in den Gasthäusern, die Jäger in den Gasthäusern an der äußeren 
Bahnhofstraße und im Hattinger'schen Getreidemagazine. Am Montag, 
den 6. August, um halb 6 Uhr abends kam der Erzherzog Peter 
Ferdinand Salvator von Toscana als Lieutenant im Infanterie- 
Regimente Nr. 59 in Ried an. Die Stadt war beflaggt. Am 
9. August fand ein Manöver um Mernbach statt. Als Gast nahm daran 
dcr schweizerische Generalstabscorps-Hauptmann Gottfried Jmmenhauser teil. 
Nach dem Ausmarsch um halb 6 Uhr früh kam es gegen halb 8 Uhr zu 
einem Zusammenstoß beim Zimmerstaller-Hölzl und den gegenüber liegenden 
Waldungen. In der Tiefe fließt der Mernbach Gegen 9 Uhr wurde 
eine neue Uebung anbesohlen. Der Feind setzte sich am Fuße des 
Schweicklberges in der Ortschaft Aubach fest. Die Lage des Dorfes, das 
deckende Gebüsch, die Bäume begünstigten die Aufstellung. Das Gefecht 
endete außerhalb der Stadt auf den Höhen der Schaup'schen Leiten und 
des Kapuzinerberges und auf den Dreiblmayr-Feldern gegen 1 l ‘/ 4 Uhr 
mittags. An den manöverfreien Tagen hielt die Mannschaft auf der 
Rennbahn, in- und außerhalb der Höfe der größeren Gasthäuser, auf 
der Promenade Gelenk-, Marsch- und Gewehr-Uebungen. Am 21. August 
rückten das Infanterie-Regiment Nr. 59 und das Jägerbataillon zu den 
größeren Truppenübungen in die Gegend von Sigharting und Andorf ab. 
Schwer vermißten die Bewohner von Ried die herrlichenPlatzmnsiken der 
Regimentskapelle: HistvrischeiMärsche von 1292 bis zum Radetzky-Marsch, 
Jnflammatus aus dem Stabat Mater von Rossini, Ouvertüren und Stücke 
ans den berühmtesten Opern und Operetten (Wochenbl. Nr. 32—34). 
Die Brandchronik von Ried verzeichnet 1894 einen Feuerschaden 
im Schlachthause der Adlmannseder'schen Fleischhauerei, Neugasse Nr. 112, 
neu 2 beim Hauptplatz, am 19. August halb 3 Uhr morgens. Am 
1. September um 9% Uhr abends ging ein Stadel an der Schärdinger- 
straße, dem Müller Andreas Lughofer in der Vvrstadtgasfe Nr. 244, 
neu 18, gehörig in den Flammen auf. Es erschienen die Spritzen von 
Ried, Tumeltsham, Neuhofen, Aurolzmünster, Hohenzell und Ponner. 
Am 20. November um 2 Uhr nachts brannten die Scheunen des 
Spediteurs Max Mayer am Roßmarkt Nr. 86, neu 9, und des 
Schweinehändlers Hofmann an der Griesgasse Nr. 222, neu 8, nebst 
dem Priewasser-Stadel, gelegen zwischen dem Schrattenecker- und Prie- 
wasser-Hause in der Lubergasse Nr. 462, neu 19, in Neuried nieder.