Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

Ried von 1890 an- 
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um den Preis von 10,8 iO G- verkauft, das Hölzl > Gerichtsbotenhaus 
(Saxenauer) Nr. 347 alt am Hochfeld mit Edikt des k. k. Kreisgerichtes 
vom 1. Mai 1877 versteigert. Die am 22. September und 20. Oktober 1890 
verkauften Trennstücke von den Häusern Nr. 338 und 347 am Hochfeld 
und vom Schloßgebäude Nr. 1 in Kleinried hatten einen Schätzungswert 
von 13,060 G. *" 
Zwei Jahre nach der Eröffnung des Gefangenhauses beim neuen 
Kreisgerichtsgebäude, reifte in hochherzigen Männern die humane Idee 
zur Gründung eines Sträflings-Fürsorge-Vereines in Ried. Es „sollte 
der gebesserte Sträfling in dieser schwierigsten Lage (beim Hebertritt in 
die Freiheit) nicht ohne Hilfe und Unterstützung der Mitmenschen bleiben 
und ihm der Uebergang in die Gesellschaft erleichtert werden, damit er 
sich derselben wieder als taugliches Mitglied anschließen könne" . . . . 
der Verein „dem Gebesserten in jeder Richtung helfend beistehen, ihm 
im Vorhinein die hauptsächlichsten Quellen des Rückfalles in das Ver 
brechertum abschneiden und ihn vor dem Rückfall wirksam bewahren." 
Der Plan zur Gründung des Vereines wurde auf der von Angehörigen 
aller Stände und Berufsklassen zahlreich besuchten Versammlung vom 
14 Oktober 1893 beraten. Nach der Bescheinigung der Statuten fand 
am 18. Januar 1894 die konstituierende Versammlung statt. Bleibende 
Verdienste um die Gründung und Verbreitung dieses segenstiftenden 
Vereines haben sich der damalige Präsident des k. k. Kreisgerichtes Ried 
Herr vr. Julius Pia und der k. k. Staatsanwalt in Ried Herr Franz 
Höß erworben. Zu Ende des ersten Vereinsjahres zählte der Fürsorge- 
Verein bereits 7 Stifter und 42 l unterstützende und fürsorgende Mit 
glieder, zu Ende des vierten Vereinsjahres 1897 674 Mitglieder. Die 
Thätigkeit des Vereinsausschusses für die entlassenen Sträflinge erwies 
sich nach den Jahresberichten besonders wohlthätig durch: Arbeitsvermitte 
lungen, Beschaffung von Arbeitswerkzeugen, Unterstützung mit Lehr- und 
Umerrichtsgeldern, Beteiligung mit Kleidung, Wäsche und Beschuhung, 
Geldunterstützuug und Unterbringung in einer Besserungsanstalt. 
Im 17. Jahrhundert bestanden, zu Ried 13, nach Listles Be 
schreibung um das Jahr 1820 noch 11 bürgerliche Brauereien. Sie 
gingen bis auf zwei alle ein. Noch waren in bürgerlichen Händen: 
Das Kellerbräuanwesen am Kapuzinerberg, das Augustin Klaudi'sche 
Brauhaus am Roßmarkt. Das Kellerbräuanwesen d. i. Haus Nr. 338 
(neu 9 und 10 am Hochfeld) in Ried samt Bierbräuers- und Bäckers 
gerechtigkeit, der hölzerne Stadel an der Aurolzmünstererstraße, eine 
Wiese am Riedberg, Grundstücke in Rabenberg, das Stockfeld und 
öl
	        
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