Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Ried 1870-18?*. 
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Im Frühjahre 1878 entstand in der Stadt Ried ein Verschönerungs- 
Verein. Die konstituierende Versammlung fand am 18. April im Karl 
Ammerers Salon statt. Es wurde ein monatlicher Beitrag von 10 Kreuzern 
von jedem Mitglied beschlossen. Die Statuten erhielten am l. Mai 1878- 
die Statthalterei-Bescheinigung. Die Wahl zum Vorstande traf Herrn 
Gemeinderat und Buchdrucker Joseph Kränzt, zum Vorstandstellvertreter 
Advokaten Dr. Thomas Senn, zum Schriftführer Advokaten Dr. Florian 
Pöschl, zum Kassier Kaufmann Karl Dimmel, zu Ausschüssen die Herren: 
Bürgermeister Apotheker Joseph Gyri, Advokaten Dr. Johann Ober- 
hnber, Hausbesitzer Joseph Haslinger, Kaufmann Karl Weilguny, Zinn- 
gießer Fridolin Kransmann, Warenhändler Karl Bock und Spängler 
Florian Herold. Die Herstellung eines Fußweges in der Richtung der 
<Gespinnstfabrik und des Mühlbaches nach dem Bahnhöfe war das erste 
Werk des Verschönerungsvereines (Wochenbl 79—80, 91—92). 
Ani Samstag, den 11. Mai 1878, kam der ruhmgekrönte Sieger 
von Custozza, Erzherzog Albrecht, ans der Salzkammergutbahu von Gmunden 
her um 7 Uhr abends nach Ried. Auf dem Perron standen zum Empfange 
bereit: Die Spitzen der Behörden, die Gemeindevertretung, die Veteranen 
von Ried und Mernbach mit ihrer Musikkapelle, die Obmänner der 
Feuerwehr. Bei der Einfahrt des Zuges intonierte die Musikkapelle die 
ILolkshymne. Der Erzherzog entstieg dem Salonwagen mit seinem Oberst 
hofmeister, Feldmarschalllieutenaut Eugen Freiherrn von Bihain, redete 
mit jedem der Veteranen einige Worte und ließ sie desilieren, besichtigte 
in Begleitung des k. k. Bezirkshanptmannes Johann von Hueber, des 
Kreisgerichtspräsidenten Dr. Karl Maurer, des k. k. Landgerichtsrates 
Dr. Joseph Höck, des Bürgermeisters Joseph Ghri und des Bürger- 
rneisterstellvertreters Engelbert Wetzelsberger das neue Schulgebäude und 
die Turnhalle, verblieb in der Stadtpfarrkirche bis zum Schlüsse der 
eben begonnenen Maiandacht, nahm einen Rund gang in den belebteren Straßen 
der Stadt vor und kehrte abends zum Bahnhöfe zurück. Um halb 2 Uhr 
nachts setzte der Erzherzog mit dem Konrierzng seine Reise fort. Der Veteranen 
verein erhielt ein Geschenk von 50 Gulden, die vier ältesten Mitglieder 
12 Dukaten (Wochenbl. 91). 
Am 25. Mai 1878, um halb 9 Uhr abends, flog die Pnlverstampfe 
in Anrolzniünster in die Luft. In Ried wurde eine Erderschütterung 
mit starker Detonation verspürt. 
Im Jahre 1878 bildete sich in Ried ans Anregung der k. k. Staats 
anwaltschaft ein Verein zur Schadloshaltung der Geschworenen mit von 
-der Statthalterei bescheinten Statuten. In den Vereinsausschuß wurden 
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