Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

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Ried Eisenbahn 1870. 
von den Einwohnern Rieds als auch von den übrigen Gemeinden und 
Interessenten . . . Aktien angekauft werden. Die Aktien werden zu 
200 Gulden ö. W. in Silber ausgegeben. Dieses Kapital wird schon 
zur Zeit des Eisenbahnbaues mit 5 Perzent in Silber verzinset. Wenn 
die Eisenbahn vertragsmäßig längstens im Jahre 1870 in Betrieb kommt, 
so ist eine Verzinsung von nahezu 9 P. zu erwarten. Die Interessen 
sind durch 20 Jahre gänzlich steuerfrei . . . Der Bahnban wird im 
Juli d. I. in Angriff genommen. Die Stadtgemeinde hat zu Ende 
dieses Monates bereits 20 P. des von ihr garantierten Aktienkapitals 
von 100,000 G. zu erlegen. Die Anmeldungen zur Aktienzeichnung 
müssen daher so schnell als möglich geschehen, die Zahlungen jedoch nicht 
auf einmal geleistet werden. Es ist nur die Zahlung von 20 P.. 
40 G. in Silber für jede Aktie noch im Laufe des Juni notwendig. 
Die übrigen Raten, 40 G. für jede Aktie, können in weiteren zwei 
Monaten nachbezahlt werden . . . Zur Beseitigung von Mißverständ- 
nisten erklärt die Gemeindevorstehung, daß die bei Herrn M. Alois 
Haßreidter gezeichneten Actien mit dem von der Gemeinde garantiertem 
Aktienkapital von 10,000 G. in keinem Zusammenhange stehen" (Wocheubl. 
Nr. 23). „Die Linie Neumarkt-Ried-Brannau", so schreibt das Wochen- 
blatt (Nr. 25), „ist 7 Meilen lang, während die über Neumarkt-Andorf- 
Ort-Braunau unmerklich weniger als acht Meilen lang, also nahezu um 
eine Meile länger wäre als jene. Der Personen- und Güterverkehr auf 
der Linie über Ried wird deshalb um ein Achtel oder 12‘/ 2 Perzent 
billiger sein, als auf einer eventuellen Linie Ort-Andorf. Es handelt 
sich um eine Bahn mit dem großen Güterverkehr zwischen Wien, Münchem 
und Paris. Auf der Linie Neumarkt-Ried-Braunau kreuzen sich die vom 
allen Seiten zur Reichsstraße führenden Straßen. In Ried allein lanfem 
acht Straßen des In- und Hausruckkreises zusammen. Die Zufahrt zur. 
Eisenbahn ist daher erleichtert. Die Linie Andorf-Ort-Braunau hingegen, 
würde durch das abgeschlossene Osternachthal führen, nur die zumeist auf 
primitiven Straßen zugänglichen kleinen Pfarrdörfer Ort und Merschwang 
als bedeutendste Punkte bei der entfernten Lage von Obernberg berühren. 
Nur die einzige Ried-Schärdinger Straße hätte diese Linie bei Ort auf 
einem offenen häuserlosen Felde gekreuzt .... Die Aktionäre haben 
von der Linie Neumarkt-Braunau das Erträgnis einer Bahn von siebem 
Meilen, während sie von der Linie Andorf-Braunau nur das von einer- 
Bahn von sechs Meilen hätten." 
Graf Max Arco-Valley zu St. Martin hatte für das Kon 
sortium zur Erbauung der Eisenbahn Neumarkt-Ried-Braunau unterm
	        
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