Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

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Ried 1816—1848. 
zum Landrat in Salzburg am 21. Dezember 1845 ließ ihm der Verein 
durch den Delegaten einen silbernen Pokal als Andenken überreichen. 
Die Bürgerschaft veranstaltete zu seinen Ehren im Gasthause zum goldenen 
Hirschen eine Abendunterhaltung. Es nahmen daran bei hundert Personen 
teil. Bei seiner Abreise gaben ihm mehrere Bürger das Geleite teils 
bis Altheim, teils bis Mauerkirchen und Matighofen. „Wenisch genoß 
das allgemeine Vertrauen und die allgemeine Verehrung. Seine Thätig 
keit und Gerechtigkeit lebt im Gerichtsbezirk im Andenken fort. Er 
war ein Beamter wie er sein soll." Ein sehr thätiges Mitglied des 
Vereines ist auch der in weiteren Kreisen bekannte Apotheker und Fabriks- 
inhaber Ludwig Ploy von Obernberg gewesen. Die ihm bei der Produkten- 
ausstellung in Klagenfurt für ausgestellte Präparate zuerkannte Preis 
medaille wurde ihm im Vereinslokale zu Ried am 19. November 1844 
vom Delegaten in Gegenwart zahlreicher Mitglieder und Gäste überreicht. 
1846 machten die Stände von Oberösterreich der Delegation in Ried 
eine Schenkung von 2000 Gulden. Infolge der Ereignisse von 1848 
und beim Aufhören der Beiträge durch die Vereinsmitglieder löste sich 
1849 der Verein auf. Am 8. Januar 1853 überließ der Industrie- 
verein in Graz mit Bewilligung des Protektors Erzherzog Johann der 
Marktgemeinde Ried das sämtliche Vermögen der hier bestandenen 
Delegation: 323 Zeichnungsvorlagen, dann Modelle, Utensilien, Zimmer- 
einrichtungsgegenstände, in Bargeld 2183 Gulden 267 2 Kreuzer, einen 
Schuldschein des aufgelösten Musikvereines Ried gegen eine Forderung von 
240 G. Am 13. April 1853 beschloß der Gemeindeausschuß, die Vor- ! 
lagen und Modelle sowie 40 G. zum Zeichnungsunterrichte an der Unter- 
realschule, den Rest der jährlichen Rente zu Schulzwecken zu widmen. Nach 
der Errichtung der Handels- und Gewerbekammer in Linz wurde Herr 
Michael Haßreidter in Ried vom Präsidium öfter (1889) in die Gewerbe- 
sektion berufen. 
Am 3. Oktober 1843 um 3 Uhr nachmittags schlug der Blitz 
nächst Ried in das Brauer Klaudi-Jnhaus am Kapuzinerberg, ohne 
zu zünden (Rapolter). 
Im Jahre 1844 wurde in Ried am Hauptplatze vom Linzer Thore 
aufwärts bis zum Hause Nr. 24, neu 45, mit einem Kostenaufwande von 
850 Gulden K.-M. ein Trottoir gelegt (Rapolter). 
Kaiser Ferdinand setzte 1845 die Militärdienstzeit von 14 auf 8 Jahre 
herunter. Im ganzen Lande herrschte hierüber eine große Freude. In 
Ried wurde aus diesem Anlasse am 1. Sonntage nach Ostern, 30. März, 
ein feierliches Hochamt gehalten. Die Bürgergarde rückte in Parade
	        
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