Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

dabei ein Gasthaus errichtet. Das Bad kam 
angekaufte ehemalige Militär-Proviantbäckerei. 
Der Winter des Jahres 1841 war schneereich 
In den Herbstferien 1842 veranstaltete der Kaufmann Anton 
Rapolter ein in Ried noch nie gesehenes Kinderfest. Von 30 
Paaren wurde ein ländliches Erntefest dargestellt. Der Umzug 
großer Beteiligung der Marktbewohner auf einer Wiese statt. Ei 
verschiedene Spiele, Einkehr im Gasthause zur Leimgrube, Gesang 
Deklamationen. Ein solches Kinderfest fand 1846 auf der Promenade 
abendlicher Einkehr im Gröswang-Garten und auch 1856 statt. 
Um jene Zeit wurde der Verein zur Unterstützung der Industrie 
und Gewerbe in Jnnerösterreich unter dem Direktorate des 
Johann in Graz auch in Oberösterreich und Salzburg 
Jnviertel schloß sich mit einer Mitgliederzahl von 300 dem Vereine an. 
Mandatar des Kreisvereines war der Handelsmann Franz Hackenbuchner 
in Ried, auch Badbesitzer von St. Thoma. Nach Erhebung des 
Mandatariates zu einer Delegation 1846 wurde der Kaufmann Anton 
Rapolter zum Delegaten gewählt. Der Verein ließ Unterricht im 
Zeichnen, in der Geometrie und Mechanik, in der Musik, französischen 
und italienischen Sprache erteilen. Für Musik wurde 1846 ein eigener 
Lehrer angestellt. Am 9. Mai 1843 erfreute Erzherzog Johann 
Vereinsmitglieder in Ried mit seinem Besuche. Das Vereinshaus war 
an der Außenseite mit Flaggen, Emblemen und Inschriften geschmückt. 
Die Wände im Innern zierten Pläne, Zeichnungen, Modelle u. s. w 
Sechs Bürgerstöchter empfingen den Erzherzog nebst dem Kreishaupt 
mann Johann Nep. Fritsch mit Palmzweigen an der Treppe. Der hohe 
Gast hielt eine ermunternde Ansprache zur Förderung der Gewerbe 
tüchtigkeit gegenüber der Konkurrenz des mehr ausgebildeten ausländischen 
Gewerbestandes. Darauf besuchte er die vom Bürger Michael Wetzels- 
berger angelegte, ihrer Vollendung entgegensehende Wollspinnfabrik. 
Gäste und Vereinsmitglieder versammelten sich im Gasthause zum schwarzen 
Adler des Franz Gröswang zu einem großen Festmahle. Es herrschte 
ungezwungene Heiterkeit. Der Volksdichter Ludwig Lnber trug das 
Gedicht: „Der 9. Mai" in oberösterreichischer Mundart vor. Vor seiner 
Abreise ließ der Erzherzog das in Parade aufmarschierte Bürgercorps 
defilieren. Besondere Verdienste nm den Verein erwarb sich als Aus 
schußmitglied der damalige Pfleger Dr. Johann Wenisch von Ried. Er 
reiste auf eigene Kosten zur allgemeinen Vereinsversammlung in Graz. 
Beim Scheiden von Ried infolge seiner wohlverdienten Beförderung 
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