Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

Bairische Herrschaft 1810-1816. 
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Für einen Ochsen 1 G. 40 Kr., eine Kuh 45 Kr., ein junges Rind 40 Kr., 
ein Kalb 10Kr., ein Schaf, eine Geis, einen Bock 6 Kr., ein Mastschwein 
30 Kr., ein gemeines Schwein 10 Kr., einen Frischling 5 Kr. (Rapolter). 
Am 16. und 23. Juli 1815 zogen über Ried starke Gewitter 
mit schadenbringenden Gewittern Am 6. und 7. August stand der 
Markt infolge von starken Regengüssen und Anschwellen insbesonders 
des Breitsachbaches unter Wasser (Rapolter). 
Im Jahre 1815 passierten von Zeit zu Zeit Transporte von 50 
bis 8OO Mann aus der russischen Kriegsgefangenschaft zurückkehrender 
Franzosen den Markt Ried. Die Offiziere wurden in den Bürgers 
häusern bequartiert, die übrigen Chargen und Soldaten in den Stadeln 
am Gries untergebracht. Sie erhielten hier auch ihre Verpflegung. Die 
Eskortierung und Bewachung übernahmen die Nationalgarden von Ort 
zu Ort (Rapolter). 
Noch tagte der Kongreß in Wien. Da erschien am 1. März 1815 
Napoleon plötzlich von der Insel Elba in Frankreich. Bald darauf 
kam er wie im Triumphzuge in Paris an. Die Fürsten brachen von 
Wien nach Frankreich auf. Am 7. April reiste der Kronprinz, am 8. 
der König von Baiern durch Ried. Er speiste im Schäfler'schen Kaflee- 
hause. Am 26. Mai kam der Kaiser von Rußland um 3 Uhr morgens 
auf der Reise nach München mit großem Gefolge hier an. Der Markt 
platz war beleuchtet (Rapolter). Am 28. passierte Kaiser Franz Ried. 
Seine Gemahlin begleitete ihn bis München. Die Truppen marschierten 
über Straßwalchen, Laufen, Salzburg und Schärding. Nochmals begann 
der Kampf, aber nur auf kurze Zeit. Napoleon wurde bei Waterloo 
entscheidend geschlagen. Auf seiner Flucht über das Meer fiel er den 
Engländern in die Hände. Er starb als Gefangener auf der Insel 
St. Helena am 5. Mai 1821. Oesterreich erhielt fast alle früher ver 
lorenen Länder wieder zurück. Baiern zögerte mit der Abtretung des 
In- und Hausruckviertels. Oesterreich stellte ein Armeecorps von 
30,000 Mann im Lande ob der Ens auf und ließ es stehen, bis die 
Unterhandlungen am 14. April zu einem glücklichen Abschlüsse gelangten. 
Am 30. April 1816 verkündete König Max Joseph von Baiern 
seinen bisherigen Unterthanen in einem Patente die Abtretung des In- 
und des Hausruckviertler Anteiles an Kaiser Franz von Oesterreich wie 
auch des Amtes Bils und des Fürstentums Salzburg, wie dasselbe 
Oesterreich im Jahre 1809 übergeben hatte, mit Ausnahme der am 
linken Ufer der Salzach und Sale gelegenen Aemter Waging, Teisendorf, 
Titmoning und Laufen. Die Besitzergreifung des wieder erworbenen
	        
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