Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

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Französische Regierung in Ried 1810. 
Im Jahre 1810 bestand ein L e s e i n st i t u t zu Ried. Der 
Justizrat Franz Ztav Wißhofer hatte dasselbe gegründet. Er war auch 
Redacteur des „Rieder Regierungs-Blattes". Dieses wurde bei Mathias 
Kränzel gedruckt. Die erste Nummer trägt das Datum vom 6. Januar 
1810 mit der Bemerkung: „Welches hier noch täglich zu bekommen ist 
im Schäfler'schen Kaffee-Hause zu Ried Nr. 23 (44) bei Benedikt Zaspel, 
Sekretär bei der Redaktion des Regierungs-Blattes und Lese-Jnstitutes". 
Das Regierungs-Blatt zählte 40 Nummern. Die letzte enthält noch 
den Bankozettel-Kurs von Augsburg vom 10. Oktober: 100 G. Rh. W. — 
546 G. B.'Z. Darauf erschien nach Uebergang des In- und Hausruck 
viertels an Baiern das „Rieder Jntelligenz-Blatt". Im ganzen Königreiche 
sollte nur das Münchener Regierungsblatt bestehen. Die erste Nummer 
des Jntelligenzblattes wurde am 23. Oktober, die letzte (15.) am 29. De 
zember ausgegeben. Dagegen annoncierte Benedikt Pillwein: „Die 
Zeitung von Salzburg wird im Anfange 1811 mit erneuter Kraft be 
ginnen. Wir haben uns deshalb mit den vorzüglichsten Tagesblättern 
versehen und werden, um allen Journalen mit den Neuigkeiten des 
Tages vorauszueilen, unsere Blätter Montags, Dienstags, Mittwochs, 
Donnerstags und Freitags morgens um 9 Uhr in halben Großquart- 
högen mit kompressem Drucke erscheinen lassen. Auf solche Art wird 
die Zeitung des Tages, welche sonst mit der beantragten Post nicht ab 
laufen konnte, jedesmal um 12 Uhr mittags an seinen Bestimmungsort 
abgehen ... Bei der merkwürdigen geographischen Lage Salzburgs 
können wir für Salzburg und Berchtesgaden, In- und Hausruckviertel, 
Ober- und Unterösterreich ... die Neuigkeiten aus ganz Deutschland, 
Italien, Frankreich, Spanien, dem Norden u. s. w. zuerst liefern .... 
Mit der früheren Ausgabe der Blätter und dem angenommenen Systeme 
werden wir vieles leisten. Besonders aber werden wir für den Salzach- 
und Inkreis, für das Hausruck- und Jnviertel u. s. w. mit den wört 
lichen und so viel wie möglich getreuen Auszügen aus dem königl. baier. 
Regierungsblatte schnell und thätigst fortfahren und an diese auch die 
Auszüge aus dem Jntelligenzblatte des Salzachkreises anreihen". Der 
Preis der Salzburger Zeitung betrug damals halbjährig 3 Gulden. 
Das Oberpostamt übernahm die Hauptexpedition. Die Administration 
vertrat das „Zeitungs-Comptoir in Salzburg". Die Teilnehmer des 
Leseinstitutes in Ried mußten dafür monatlich 1 G. 30 Kr. entrichten. 
Dieser Betrag wurde aber mit 1. Juli auf 1 G. Konv.-M. R. W. mit 
vierteljähriger Vorhineinzahlung heruntergesetzt mit dem Beisatze: „Banko- 
zettel können wegen des fast täglich sinkenden Werthes selbst um den
	        
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