Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

Kolonisierung. 
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einen Weinberg am Hausruck. Es verkaufte aber denselben wahrscheinlich 
geringen Ertrages wegen und vergrößerte mit dem Erlöse von vier Pfund 
ein anderes Grundstück („uendita uinea apud Husruggin“). Auch an 
anderen Orten des alten Gerichtes Ried sind Anfänge mit dem Wein 
bau gemacht worden. Darauf deuten die Ortsnamen: Weindorf in der 
Pfarre Senftenbach, Weinthal, Ober-Weinthal in der Pfarre Weilbach. 
Bekannt ist die Pflanzung der ersten Weinberge in der Gegend von 
St. Lambrechten (Beneventenruth) durch den Priester Magnus vom 
Stifte Reichersberg 1187 (Gewold, Chrom, 257). 
Die Bevölkerung war auch noch spärlich. Um das Jahr 1147 
schenkte der Erzbischof Konrad von Salzburg dem Stifte Reichersberg 
alle dem Bistnme eigentümlichen Hörigen zwischen dem Hönhart und 
Hausruckwalde, dann dem Jnflusse („citra silvam, que dicitur Hohen- 
hart usque ad montem, qui dicitur Husruke et usque ad Inum 
fluuium“), welche im Censualbuche des hl. Rupert nicht eingetragen 
waren. Es sind nur wenige Namen: Richkarda mit ihren Söhnen und 
Töchtern, Pilgrim, Odalrich, Willehalm, Hiltpurga, Pertha und ihre 
ganze Familie (Urk.-B. I., 319). 
Große Verdienste um die Kolonisierung und Kultivierung des 
Bodens im Gurten- und Antisenthale, also im nachmaligen Gerichte 
Ried, erwarb sich das Hochstift Passau. Die ältesten Traditionsbücher 
desselben vom 8. und 9. Jahrhunderte erwähnen nur einige Schenkungen 
im Antisenthale. Von den später so zahlreichen Besitzungen gegen den 
Hausruck hin zeigt sich noch keine Spur. Die Güter im Antisenthale 
waren auf die untere Antisen beschränkt. Wir finden sie um das 
Jahr 1240 in den Händen Ulrichs von Antesenberg: 
Zu Antesenberg zwei Höfe, ein Weinberg, zwei Weingereute, zwei Seel 
lehen, jedes mit 40 Pfennigen Dienst. Zu Prunoisöde (Brauneder) eine Hube 
und eine Mühle. Zu Mer spach zwei und eine viertel Hube mir 40 Pfennigen. 
Zu Hurnpach (Höribachl zwei und eine viertel Hube. Zu Pigarten (Baum 
garten) zwei Huben. Zu Eichet («ub gusroubrw) zwei Huben. Schnitzing (apuä 
Snitzingerios) eine und eine halbe Hube. Zu Adelmannsperch (Amersberg) 
vier Huben. Zu Elke (Ecker) eine Hube. Zu Gateren (Gatterer) eine halbe 
Hube Zu Hote (auf der Haide) unter dem Antesenberg eine halbe Hube. Auf 
der Wiese (axnä Lnxortum in xrato) eine halbe Hube. Zu Jagern (apuck 
Jagerios) eine Hube. Zu Hermannsperg (Höbmannsberg) eine halbe Hube. 
Zu Ekle (Ecker) ein Hof. Zu Hurnpach ein Hof Zu Reisach (Reiset) ein 
Hof und der Forst H ohenschachen. Daun die Lehen: In Hermannsperg 
eine halbeHube. In Chuching (Kicking) eine Hube. In Furt eine halbe Hube. 
In Mnkkenwinchel eine Hube (Urk.-B.I, 482—83). Sämtliche Güter liegen 
in den Pfarren Aiitisenhofen, St. Marienkirchen, Eggerding.
	        
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