Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

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Ried 1806-1809. 
Feuerfonde widmen zu wollen. Jakob Dobler schenkte 100 G. ans der 
Andre Hutter'schen Behausung zu diesem Fonde. 
Am 15. November 1807 entstand im Bildhauer Schwanthaler- 
Hanse Nr. 35, neu 11, ein Kaminbrand ohne weitere Folgen. 
Am 21. Juni 1808 einem Dienstag um halb 3 Uhr früh kam in 
dem hölzernen Hause Nr. 48 der gewesenen Schnlmeistersleute von Neu 
hofen neben dem Uhrmacher Osterniayr am Kirchenplatze abermals Feuer 
zum Ausbruche. Innerhalb zwei Stunden legte dasselbe sechs hölzerne 
Häuser am Kirchenplatze (neu Nr. 19, 20, 21), und an der Priesterzeile, später 
untere Pfarrgasse, jetzt Schwanthalergasse (neu Nr. 14, 16) in Asche 
(Listle, 34). Es hörte beim Hause des Goldschmiedes Michael Weiß 
Nr. 53 auf. Das Hans des Malers Schock stand in großer Gefahr. 
Auch fing das Dach der St. Anna-Kapelle bei der Pfarrkirche öfter Feuer 
(Rapolter). An die sechs Abbrändler wurden 253 Gulden 7 Kreuzer ver 
teilt. Rosina Emprechtingerin, „ein verarmtes, altes, durch Feuer verun 
glücktes und preßhaftes Dienstmensch" erhielt wöchentlich nach Rats 
beschluß vom 6. Juli 1808 21 Kr. 
Am 19. Februar 1809, am ersten Fastensonntag, um 6 3 / 4 Uhr 
morgens brannte es am Hauptplatze im Hause Nr. 20, neu 41, 
des Kartenmalers Jakob Freyhamer im ersten Stocke. Das Feuer wurde 
schnell bewältigt. 
Infolge der Kriegs- und Feuerschäden häuften sich die Auslagen 
der Marktkammer. Es sollte deshalb das Schrannengefälle erhöht werden. 
Nach Ratsbeschluß vom 7. Februar 1807 wurden als Gefälle bei schwerem 
Getreide vom März 1807 an 2 Kreuzer statt der bisherigen 5 Pfennige 
und bei leichtem Getreide Istz Kr. für 1 Kr. festgesetzt. Auch sollte der 
von 10 Metzen schweren Getreides und 20 Metzen leichten Getreides 
üblich gewesene sogenannte Roßkreuzer in Zukunft eingehoben werden. 
Am 5. August 1805 nachts zog über die Umgebung von Ried 
ein sehr starkes Gewitter. Der Blitz zündete im herrschaftlichen Maier- 
Hofe zu Aurolzmünster. Die Witterung zu Anfang 1806 war sehr 
abnorm: Am 20., 21. und 22. Januar Sturmwind, 23. Januar nachts 
Donnerwetter, 27. und 28. Februar Sturmwind, 6. März starke Kälte 
(Rapolter). Am 2. Dezember erhob sich ein Gewitter. Der 1. Januar 1807 
war sehr kalt, aber ohne Schnee. Der Oftertag brachte viel Schnee. 
Am 12. 13. und 14. April waren starke Donnerwetter mit Schlossen 
und Nordwind. Vom 18. bis 24. April lag schuhtiefer Schnee. Gleich 
darauf kam Thauwetter. Es war ein fruchtbares Jahr, viel Korn und 
Obst. Am 9. Dezember fiel der erste Schnee. Vom 11. bis 24. Dezember
	        
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