Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

Ried 1801-1805. 
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nicht zahlen kann", Gonetsreut für die schweren Kriegsschäden zusammen 
65 G. Am 10 Juni 1801 erließ das Kreisamt an den Magistrat zu 
Ried das Dekret: „Aus allen Kreisen, die von Sr. Majestät mit 
Victualien, Naturalien und Geldern betheilt wurden, sind zur persönlichen 
Abordnung an Sr. Majestät drei Bürger und drei Bauern zu wählen, 
welche sich durch Bescheidenheit und guten Vortrag auszeichnen. Diese 
hätten am 24. Juni in Linz einzutreffen, sich bei den dortigen ständischen 
Herren Verordneten zu melden und dann gemeinschaftlich auf dem 
Wasser nach Wien zu fahren, wo sie sich unter Anführung von zwei 
ständischen Herren Verordneten Sr. Majestät zu Füßen zu werfen und 
für die allergnädigste Aushilfe in Ehrfurcht zu danken haben. Da man 
nun zweckmässig findet, daß von den Städten Braunau und Schärding, 
dann vom Markte Ried jedenorts ein Bürger, von jedem Landgerichte 
Ried, Schärding und Braunau ein Bauer abgeordnet werde, so wird 
dem Magistrate aufgetragen, im Markte einen Bürger zu wählen, der 
sich durch Bescheidenheit und guten Vortrag, dann wahres Gefühl für 
die väterliche Vorsorge Sr. Majestät ausgezeichnet, dann die Anstalt zu 
machen, daß selber am 24. in Linz eintreffe." Es wurde vom Magistrate 
der Weinwirt Paul Prunner in Ried als Abgeordneter nach Wien bestimmt. 
Seine schriftliche Relation über die Audienz bei Kaiser Franz liegt noch 
bei den Akten: „Fürs erste machten wir unsere Danksagung. Der Kaiser 
erwiderte, daß er mit den Oberösterreichern, besonders mit dem Jnviertel, 
wegen ihrer Treu und Anhänglichkeit wohl zufrieden wäre. Er gab die 
huldvolle Erlaubnis, uns in allen billigen Sachen und Anliegen geraden 
Weges an Se. Majestät wenden zu dürfen. Der Kaiser erließ uns die 
Steuer auf ein Jahr und versprach auch Nachlaß für ein zweites Jahr, 
schenkte den durch den Krieg heimgesuchten Unterthanen einige Tausend 
Pferde." Graf Lazansky trug den Deputierten auf, sich wegen der 
Flüssigmachung von Hilfsgeldern an ihn zu wenden, „im Fall wir solche 
zu unserer Aufrechterhaltung benöthigen". Der oberösterreichische Referent 
Graf Altheim versicherte die Deputierten aller nur möglichen Unter 
stützung. „Auch wegen einer Geld-Zulage bei der Theuerung des 
Fleisches bäte ich (Paul Prunner) den Monarchen. Und der Kaiser sagte 
nicht nein. Eine gute Wirthschaft ist uns aber vom Kaiser und vom 
Minister Graf Lazansky in Gemein-Sachen bei Märkten und Städten 
besonders empfohlen worden." 
Nach Ratsbeschluß vom 2. Dezember 1801 bat der Magistrat zu 
Ried den Kaiser um Anweisung eines unverzinslichen Darlehens von 
10,000 Gulden zur Deckung der Unkosten der feindlichen Invasion, welche
	        
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