Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

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Ried 1800—1801. 
nämlichen Herrn Commandanten zurückgelassenen Sauvegarde vom 29. März 
bis 2. April 1801, dem Tage der gänzlichen Abreise aller Franzosen, 
also durch fünf Tage, in Zwanzigern bezahlt, dem Sergeanten fünf Kronen, 
den 4 Gemeinen zusammen 12 G." 
Vom 18. Dezember 1800 bis zum Ausmarsche der Franzosen in 
der Karwoche 1801 wurde nach der eigenhändigen Bemerkung des Bürger 
meisters Johann Georg Ortner im Ratsprotokoll keine Ratssession ge 
halten und keine Magistratswahl vorgenommen. 
Während des Standquartiers mußte der Markt drei Lieferungen 
von Hafer machen, fünf von Heu in das Magazin zu Ried, eine Heu- 
und Strohlieferung nach Salzburg. Der Postverwalter Franz Xav. Heiß 
brachte für die Gemeinde Hafer, Heu und Stroh in die Magazine. Der 
Quartiermeister Weillnböck lieferte Holz und Stroh für das Spital 
Die Kriegsauslagen des Marktes Ried beliefen sich nach der Rech 
nung des Syndikus Franz Xav. Reindl auf 5339 Gulden 2 Pf. Die 
Gelder wurden in verschiedenen Kapitalien von Weinwirt Paul Prunner, 
Postverwalter Franz Xav. Heiß, Handelsmann Paul Pertiller, Landrichter 
Ignaz von Kürsinger, Propstrichter Joseph Kasimir Reindl, Bierbräu 
Joseph Haidenthaler, Lederer Kaspar Scharrer. Kartenmaler Anton Pe- 
ninger, Handelsmann Anton Rapolter, Färber Franz Zkav. Angermayr, 
aus der Depositen- und Spitalkasse genommen. Die durchschnittenen 
Schuldscheine liegen noch im Stadtarchive, gezeichnet: „Gemeinsamer 
Markt Ried". Zur Zeit der ersten französischen Invasion war Bürger 
meister der Lederer Georg Ortner, Syndikus Franz Tav. Reindl, Markt 
kämmerer Michael Dreiblmayr, Ratsmann Joseph Weillnböck. Ausschüsse 
sind gewesen: Johannes Wieninger, Georg Beller, Paul Eichinger, 
Johann Willmoser. 
Drei Männer haben während der ersten französischen Invasion dem 
Markte große Dienste geleistet. Das Ratsprotokoll vom 9. April 1801 
berichtet: „Dem Herrn Frank, k. k. Bankalgefällen-Jnspectorats-Amts- 
offizier, welcher sich bei der vorgewesten Feindesbesetzung die ganze Zeit 
her bei Tag und Nacht gebrauchen und durch seine mühsame Verwendung 
und seine französische Sprachkenntnis dem Markte die ersprieslichsten 
Dienste geleistet, beim feindlichen Einfalle selbst ein beschwerliches Quartier 
getragen und auch eine Reise nach Passau gemacht, wurden als Be- 
lohnung 200 Gulden aus der allgemeinen feindlichen Requisitionsmasse 
angewiesen." „Dem Herrn Schulz, k. k. Zolllegstattamtsaufseher allhier, 
welcher in dieser nämlichen Zeit dem Magistrat durch die Kenntnis der 
französischen Sprache auch viele Dienste geleistet, sind 30 G. angewiesen
	        
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