Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

Ried 1800-1801. 
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von den eigenmächtig Einquartierten verzehrt und auf die Reise mit 
genommen. Auch zahlte ich dem Koch Anthaler drei Monate lang, also 
beiläufig 90 Tage, für zwei Mann im Standquartier einen Beitrag zum 
Kostgeld, jeden Tag für einen Mann 1 G. gerechnet, macht 180 G. 
Den bei Herrn Weinwirth Prunner liegenden Offizieren habe ich siir 
ein krankes Pferd 2 Metzen Weizen-Kleien gegeben." Der Hufschmied 
Simon Galbrunner mußte der eisigen Straßen wegen 400 Fußeisen, auch 
6000 Hufnägel liefern. Sein Schadenausweis belief sich auf 526 G 
Der Fuhrmann Sebastian Fagerer hatte am 18. Dezember 16 Mann 
Franzosen und 12 Pferde im Quartiere, am 19. 12 Mann und 
12 Pferde, am 20. 16 Mann und 12 Pferde, „welche ich alle 
mit Bradl, Fleisch, Kaffee, Wein, Bier, Brantwein, Hafer und Heu ver 
pflegen mußte". Beinahe alle Bürger hatten den Verlust von Pferden oder 
Kühen, Silber, Geld und Waaren, Kleidern, sonstigen Effekten zu beklagen: 
Georg Schlager, Bierbrauer Nr. 16 und 17 (alt, neu 38) am 
Hauptplatz, Verlust von sechs Kühen bei der Viehseuche im Jahre 1800 im 
Werte von 300 G., einer Kutsche bei den Vorspannen im Werte von 170 G., 
Abbrennen seines Stadels mit Schaden von 3452 G. Fidel Nicoladoni, 
Kaminkehrer Nr. 38 (alt, neu 24) am Kirchenplatz, Raub von 62 G. 
durch die Franzosen, Paul Schwarzgrnber, Weißbierwirt Nr. 106 277 G. 30Kr., 
Franz Wührer, Handschuhmacher Nr. 108 und 109 200 G., Friedrich Keith, 
Krämer Nr. 116, 400 G. durch Ladenplünderung, sämtlich am Roßmarkt, 
Jakob Piller, Weber Nr. 150, die Abnahme von 50 G. und einer Sackuhr, 
Jakob Schmid, Weber Nr. 157, Plünderung von Waarenkisten in 
Salzburg, das Lazareth Nr 181 Entwendung von Kotzen, Betten, Bett 
zeug und Ruinierung des Hausrates, das Leprosenhaus Nr. 188 Weg 
nahme von zwei ganz gerichteten Betten durch die Franzosen, Adam Rosenberger, 
Weber Nr. 189, Entwendung von 257 G. in Geld, Jakob Hofer, Weber 
Nr. 205, Wegnahme von Kleidern und 42 G. Geld, Mathias Hartwagner, 
Hofmüller Nr. 220, Wegnahme von zwei Pferden durch den Feind, 
Franz Reisecker, Brauer Nr. 238 und 239, Verlust einer Kutsche im Werte 
von 80 G. bei einer feindlichen Vorspann, Georg Geiginger, Tuchmacher 
Nr. 243, Wegnahme von Tuch und einer Barschaft von 20 G., sämtlich im 
oberen äußeren Vornmrkt, Johann Koller, Zimmermann Nr. 264 an der 
Breitsach, Wegnahme von 30 G. Barschaft, Franz Kämet, Wundarzt 
Nr. 308 an der Baderzeile, 100 G. durch Wegnahme von Medikamenten 
und Effekten, dann 26 G. Barschaft. Der Zimmermeister Leopold Weiß 
verlor 200 G. in Zwanzigern. Der Chorregent Joseph Wimmer Nr. 49 
(alt, neu 20) am Kirchenplatz, Barschaft von 219 G. in Silber. 
Außerdem stehen noch viele andere Beträge im magistratischen Ver 
zeichnisse vom 23. Juli 1802. Mehr als der Markt selbst waren dfi 
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