Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

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Ried 1800-1801. 
Rückzug der kaiserlichen Truppen am 15. Dezember, sowie beim Einbruch 
der Franzosen am 18. Dezember der Stadel erbrochen, Heu, Grumet und 
Stroh herausgenommen. Ferner rissen die Franzosen die Verblankungen 
um die Grundstücke samt den Säulen nieder. Säulen und Läden ! 
wurden in den Lagerfeuern verbrannt. Therese Frank, Jnspektorats- 
Adjunktens-Witwe im Hause Nr. 124 neben dem Rathaus, hatte einen 
französischen Brigade-General mit eilf Offizieren und sechs Domestiken 
einen Tag und eine Nacht lang im Quartier. So groß war der 
Andrang beim Einmarsch. Stephan Feichtinger, Huterer im Hause 
Nr. 294 am Kapuzinerberg, bequartierte bis zum Waffenstillstand 212,Mann. 
Der Schadenausweis des Bäckers Franz Joseph Obermayr beläuft sich 
auf 540 G.: „Am ersten Tage", so schreibt er, „quartierten sich bei mir 
eigenmächtig 16 Offiziere und 14 Soldaten ein. Sie mußten mit 
Gesottenem und Gebratenem, Wein, Bier- und Branntwein, soviel sie nur 
verzehren konnten, versehen werden. Mackt für jeden Mann, gering 
gerechnet, 2 Gulden. Ferner kamen in selbiger Nacht (18—19. Dezember) 
bei 20 Mann, jedesmal 4 oder 6 auf einmal mit einander, welche zu 
essen und trinken begehrten. Sie nahmen eine tüchtige Portion Fleisch 
und Bier und gingen wieder ins Lager hinaus. Jeder Mann zu 2 G. j 
Dann wurden mir auch zwei Bäcker einquartiert. Für Kost und Trunk 
jeder Mann 2 G. Die nämlichen zwei Bäcker nahmen mir mein vor- 
räthigesMehl, haben Brod für die Armee gebacken und was sie nicht 
verbacken konnten, wurde am anderen Tage fortgeführt. An Weizen 
mehl hatte ich 12 Metzen, an Korn 6 Metzen. Der Metzen Weizen kostete 
dortmals 5 Gulden, das Korn 3 G. 40 Kr. Die Bäcker verbrannten 
mir das Holz oder es wurde in das Lager hinaus gestohlen. Dasselbe 
beläuft sich auf 6 Maß mit dem Kaufpreis von 4 G. Dann mußte 
ich vierzehnhundert Commisleib backen, wozu mir das Mehl beigeschafft 
wurde. Der Lohn für das Backen, für jeden Leib nur zwei Pfennige 
gerechnet, macht 119.40 Kr. Bei der Zurückreise der Franzosen wurden 
zu verschiedenen Malen 3 oder 4 Offiziere sammt Bedienten einquartiert. 
So möchte ich beiläufig 30 Mann meistens nur ein oder zwei Tage 
gehabt haben. Diese kosteten mich 60 G. Auch könnte ich mir das 
abgenommene Heu und Stroh um 30 G. nicht kaufen. Es wurden uns 
auch vom Wäschboden sechs neue Hemeter, eines zu 2 G., und 2 Lei 
lacher, eines zu 1 Gulden gerechnet, gestohlen. Für einen Herrn Offizier 
habe ich eine schöne Tabakspfeife kaufen müssen. Kostete 2 G. Auch 
habe ich am Tage des Einfalles gewiß um 20 G. Brod im Laden 
gehabt. Um 6 G.' schickte ich auf's Rathhaus. Das Uebrige wurde mir 
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