Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

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Ried 1779-1800. 
Der Betrag von 800 G. sollte in vier Jahren durch die Gewerbesteuer 
eingebracht werden (Ratsprot. 172). 
Nach Ratsschluß vom 19. Juli 1797 wurde im Markte Ried die 
nächtliche Beleuchtung mit 33 Laternen eingeführt. Die Kosten für das 
Oel beliefen sich im Anschlage auf 92 Gulden 40 Kreuzer, für das Zurichten, 
Anzünden, Putzen auf 40 G., zusammen auf 192 G. 40 Kr. Dazu 
wurden verwendet die bisherigen Quartalwachtgroschen von den Häusern 
des 3. und 4. Viertels zusammen 36 G. 12 Kr., die Interessen von den 
Kriegsdarlehen 56 G. 21 Kr., dann 10 G. 7 Kr. aus der Kammerkasse. 
Das Aerar ließ zwei Lampen bei den Jnspektoratshäusern anbringen. Die 
vier Nachtwächter erhielten den Lampendienst (Ratsprot. 180). 
Die französische Revolution führte den Sturz des Königtums herbei. 
Kaiser Franz II. hatte die Huldigung in den Erblanden noch nicht ent 
gegengenommen, als die Franzosen am 20. April 1792 den Krieg an 
Oesterreich erklärten. Die gekrönten Häupter rüsteten sich alle gegen das 
Volk der Freiheit bei der Nachricht von dem Tode des Königs auf dem 
Blutgerüste. Der Krieg wurde mit abwechselndem Glücke geführt. Nach 
der Uebernahme des Kommandos in Italien durch Napoleon Bonaparte 
1796 erlitten die Oesterreicher eine Niederlage nach der andern. Selbst 
Erzherzog Karl konnte, nachdem er bisher am Rhein mit Glück gegen 
die Franzosen gekämpft hatte, Napoleon in seinem Siegesläufe nicht mehr 
aufhalten. Die Franzosen drangen in Steiermark bis Leoben vor. Darüber 
verbreitete sich schon in Oberösterreich großer Schrecken Am 17. April 1797 
wurden jedoch die Friedenspräliminarien entworfen und am 18 Oktober 
zwischen Oesterreich und Frankreich der Friede zu Campo Formio 
geschlossen. 
In diesem Kriege hat Oberösterreich außer den Gefangenen aller 
dings keinen feindlichen Soldaten gesehen. Allein das Land mußte doch 
bei den Durchmärschen der kaiserlichen Heere an den Rhein Lasten aller 
Art tragen: Geldbeiträge, Naturallieferungen, Quartiere und Vorspannen. 
Die Bequartierung wurde den Diftriktskommissariaten übertragen. Im 
Landgerichte Ried waren um 1798 folgende Kommissariate: 1. Land- 
und Pfleggericht Ried mit 7 Pfarren, 1711 Häusern; 2. Magistrat 
Ried mit 2 Pfarren, 417 «Häusern; 3. Propsteigericht Ried mit 
2 Pfarren, 498 Häusern; 4. Herrschaft Anrolzmünster mit 5 Pfarren, 
695 Häusern; 5. Herrschaft Riegerding mit 2 Pfarren, 346 Pfarren. 
Der Magistrat Ried war Kommissariat für die Marktpfarre Ried und 
Kleinried. Nach den Ausweisen des Bequartierungs-Kommissariates 
„Markt Ried" wurden daselbst auf dem Durchmärsche bequartiert:
	        
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