Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

Ried während des Krieges 1702—1705. 
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ihrer Armuth nicht entrathen können ... zu bezahlen, viel weniger aber 
andere höchst nothwendige Ausgaben zu bestreiten und gemeinen Markts- 
Gebän zu unterhalten vermag, sondern alles übern Haufen fallen lassen 
muß, gestalten erst kürzlich die Traidtschramren ans Besorgnis des Ein- 
fallens völlig abgebrochen werden müssen, deren Wiedererbauung neben 
anderen beim Markte continnierlich vorfallenden Reparationen höchst 
nothwendig wäre." Sie bitten den Kurfürsten um Bewilligung zur 
Erhebung von zwei Pfennigen von jedem Viertel Biers. (Kreisarchiv 
Landshut. Fase. 1108, Nr. 142). 
Beim zweiten Ueberfall von Ried durch Schlick hatten sich auch 
der Graf Max Joseph von Aham mit seiner Gemahlin und seinem Sohne 
Johann Eucharius am 27. Mai von Wildenan in die Festung Braunau 
geflüchtet, die Dienerschaft dagegen und die Ehehalten aus Furcht ver- 
laufen oder in der Scheune in das Heu verkrochen. Tags darauf kamen 
die ersten feindlichen Reiter im Schlosse an. Sie trafen keinen Menschen. 
Der kommandierende General überließ den Ort seinen Soldaten sogleich 
zur Plünderung. Zuerst zwängten sie mit großer Gewalt die eiserne 
Thüre vor der Thurmstiege auf. Im oberen Gaden des Turmes wurden 
die versperrten Kästen und Truhen aufgesprengt, die Schriften unter 
einander geworfen und zerstreut, Wehren und Waffen von den Wänden 
herabgeworfen, was nicht zu verderben war, zerschlagen, die Zimmer des 
Schlosses erbrochen, die verschlossenen Thüren mit den Säbeln zerhauen 
und ansgehoben. Was brauch- und verkaufbar war, nahmen die Soldaten 
hinweg. Ein im Tafelzimmer in der Eile stehengelassenes, in Silber 
gefaßtes krystallenes Trinkgeschirr von großem Werte brachten sie mit 
anderen kunstvoll geschliffenen Gläsern ihrem General. Seine Gemahlin 
plünderte in eigener Person in der Schlafkammer der Gräfin ein schönes 
Altärchen mit einem künstlichen Marienbild und anderen wertvollen 
Täfelchen. Aus der Apotheke nahm sie das Beste, was zu erspähen 
war. Das Uebrige vernaschten oder verdarben die Soldaten. Unter 
Gottes Schutz blieb die Schloßkapelle zum hl. Georg samt den drei 
heiligen Leibern von einer Beraubung verschont. Aus der Pfarrkirche zu 
Roßbach hatten Soldaten die silberne und vergoldete Monstranze mit 
der heiligen Hostie weggenommen und nach Wildenan getragen. Es kam ein 
Feldkaplan dazwischen. Er nahm die Monstranze den Plünderer«-ak^, 
setzte sie in der Schloßkapelle auf den Altar und stellte eine brennende 
Wachskerze dazu. Auf die Bitte des Kaplans postierte der General zum 
Kapelleneingang eine Schildwache, welche bei strenger Strafe jeden 
Einbruch abwehren mußte. Auf diese Weise wurde nicht allein die 
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