Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

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Ri«d während des Krieges 1702—1705. 
Contribution oder Annehmung der offerierten 1000 Gulden" (29). Am 
26. Mai schickte Schlick Truppen zur Exekution nach Ried. Sie 
requirierten Fleisch, Bier, Wein und Fourage für die Pferde. Die 
Exekutionskosten beliefen sich auf 4150 Gulden. Am 1. Juni wurde 
vom Rate, „wegen der aufgelegten kaiserlichen Kontribution und des 
sowol durch die jetzige als vormalige Einrückung der kaiserlichen Völker 
erlittenen Schadens, der Beschluß gefaßt, solche nach Proportion der 
Steuer einzubringen" (32). Bei den kaiserlichen Exekutionstruppen war 
General-Wachtmeister Georg Adam Herr von Ritschan. Dieselben über 
gaben dem Magistrate Getreide zur Verwahrung (32). Dem Müller 
Eustach Obermaier wurde wegen des bei den Einfällen der kaiserliche» 
Völker erlittenen Schadens die Hälfte seiner jährlichen Stift vo» 
55 Gulden nachgelassen (78). 
Ueber die traurige Lage des Marktes Ried nach dem zweite» 
Ueberfalle durch die kaiserlichen Truppen berichteten Richter und Ra! 
am 23. Juli 1703 an den Kurfürsten: „Euere Churfürstlichen Durch 
laucht ist bereits wissend, welichermassen den 3. Martii dieses Jahres die 
kaiserlichen Völker, bei 16,000 Mann stark, allhie eingerücket und davon 
über 12,000 Mann im Markt allein ganze vier Tag still gelegen, wodurch 
die arme Bürgerschaft über 13,000 Gulden Schaden erlitten. Dabei ist 
es nicht verblieben, sondern es sind berührte Völker, bei 4000 Mann 
stark, hierauf den 26. Mai zur Vornehmung der Execntion wegen der 
angeforderten, aber auf Anbefehlen der Regierung Burghausen verweigerten 
Contribution abermal anhero kommen, denen man neben Fleisch, Bier, 
Wein und Fourage auf die Pferd wiederum 4150 Gulden verreichen, 
und weil man aber von der vorhin bereits ganz ruinierten Bürgerschaft 
eine solche starke Summa unmöglich auftreiben können, anderweitig ent 
lehnen müssen, wodurch gemeiner Markt wiederum in einen neue» 
Schuldenlast gerathen, zu geschweige»!, daß sich die Unkosten in allerlei 
Begebenheiten bei diesen Kriegstroubeln immerdar vergrössern, hingegen 
aber die Einkünften vermindern, gestalten sich weder Bürgerrecht noch 
Strafgelder ereignen, auch anheuer der armen Bürgerschaft wegen des! 
erlittenen Ruins alle Steuern, wovon sonst gemeiner Marktkammer ein 
Ueberschuß verblieben und man damit die Ausgaben in etwas bestreiten 
können, der höchsten Bedürftigkeit nach völlig nachgelassen worden. 
Sonsten aber hat man beim Markt ausser den wenigen Gärtlstiften weder 
Unterthanen, Dienst noch Laudemien, wie etwa anderer Orten. Dadurch 
ist die Marktkammer in solche Armuth geraten, daß man keinen Boten 
mehr, zu geschweigen den Bedienten ihre Besoldungen, die sie doch wegen 
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