Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

314 
Ried 1648—1701. 
Person, es sei dann selbige vorhero durch die hiezu bestellten Thorsteher oder 
nach Gestalt der Sachen durch die Herrn Commissarii genugsam examiniert und 
gerechtfertigt worden, einzulassen, noch weniger zu setzen oder zu beher 
bergen" (Ratsprot. 141—42). Am 12. August ist „zur Bisitierung der 
ankommenden fremden Güter und Examinierung der Personen am obern 
Thor Gottfried Grueber, Burger und gewester Eisenhandler allhie, gegen 
gebürliche Recompensierung bestellt und beinebens veranstaltet worden, 
daß bei der Brucken auf der Straß nächst dem Lazarethhaus ein Schrank 
baum gemacht, ausserhalb dessen die Fuhren warten sollen, bis der 
Stephan Kämb, Hausmeister im gedachten-Lazarethhaus . . . zum Thor- 
steher am oberen Thor kommt, welcher es dem Grueber anzuzeigen hat, 
daß er sich alsdann hinaus verfüge". Georg Göttner, Preu im Vormarkte, 
beherbergte ohne Vorweis des Nachtzettels den Pulvermacher Christoph 
Ofner von Michlbach. Er wurde neben ernstlichem Verweis um 2 Pfd. 
gestraft (Ratsprot. 160—61). 
Im Frühjahre 1668 kam der Rittmeister Leoprechtinger mit seinen 
Reitern nach Ried. Nach dem Ratsprotokoll vom 23. März 1668 (47) 
erhielt er sein Quartier beim Gastgeben Michael Perger. Demselben 
wurden Herr Zauner, Hans Georg Meyer, Anna Zauner und Maria 
Weitinger als Quartierträger beigeordnet. 1,668—69 lagen „Musquetiere 
und Pikheniere unter Obrist Bellatin" über Winter zu Ried. 
Zu jener Zeit gab es Parteiungen in der Bürgerschaft, auch die 
Ratsglieder waren uneins. Die Klagen drangen bis zum kurfürstlichen 
geheimen Rat in München. Es wurden die zur Visitation für die 
Städte und Märkte bestimmten Kommissäre, Hof- und Kamnierrat Karl 
Heinrich Freiherr von Rechlingen und Friedrich Sedlmayr, nach Ried 
abgesandt. Sie berichten am 14. November 1668 von Schärding an den 
geheimen Hofrat in München: „Wir sein den 2. dito um 6 Uhr nachts 
von Matighofen aus im Markt Ried eingelangt. Allda haben wir 
anderen Tages früh Richter und Rath für uns erfordert, ihnen den 
notdürftigen Vorhalt gethan, die Kammer- und andere Verwaltungs- 
kasfen obsigniert und folgends zur Visitation gegriffen, mit welcher wir 
wegen diesorts vorhandener vieler und starker Marktsrechnungen, Pro 
tokollen und anderer Bücher unausgesetzt bis auf den 9. dies morgens 
genug zu thun gehabt, alsdann noch selbigen Tag den Weg hieher nach 
der Stadt Schärding genommen, mästen wir erst um 8 Uhr nachts allda 
eingetroffen." Die Kommission übergab 29 Punkte Richter und Rat zur 
Verantwortung. Die wichtigsten betrafen die Empfangnahme des halben 
Maut- und Zollgefälles durch den Marktrichter, da ihm für sein Amt
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.