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Ried 1618—1701.
ganzen Konvente an der Straße. Unter dem Geläute aller Glocken
wurde das Reichsoberhaupt empfangen. Der Kaiser saß mit seinem
Oheim Leopold Wilhelm im Wagen und nahm beim Vorüberfahren den
Hut dankend ab. Das Mittagsmahl war in Braunau bereitet. Die
weitere Fahrt ging über Altheim und Ried. Das Gefolge bestand aus
1500 Köpfen. (Mdl., Braunau, I., 130.)
Im Winter 1658 auf 1659 lagen eine Reiter-Kompagnie unter
Jmsland und Fußvolk im Markte Ried. Das Sterbebuch verzeichnet
mehrere Todesfälle.
In den 1660er Jahren herrschte in Baiern, namentlich auch in
der Umgebung von Ried, eine große Getreideteuerung. „Am 4. Januar
1662 ist im Rathe wegen der von Ihrer Best dem Herrn Marktrichter
vorhabenden Reis nacher München und was alldorten wegen Eröffnung
des churfürstlichen Traidkastens und Abgab des Korns an die Hiesige-
Bürgerschaft und anderes zu sollicitieren, deliberiert worden." (Rats-
prot., 1662, 1.) Am 14. Juni 1664 wurde im Rate der Befehl zur
wiederumigen Relaxierung der allgemeinen Getreidesperre verlesen (ebend.
1664, 77).
Nach dem vorhanden gewesenen ältesten Steuermanual von 1662;
betrug die ganze Steuer des Marktes Ried 773 Gulden 4 Kreuzer
2 Pfennige. Ein Ratsglied war Steuereinnehmer. Infolge der Getreide
teuerung war die Bürgerschaft in großer Not. Die Steuereinhebung
ging nur langsam vor sich. „Weilen sie," so berichtet das Manual, „am
Heuer wegen der durch die langwierige Traidttheuerung bei der Gemein ein
geschlichenen grossen Noth und Lamentation umb zween Tag beim Steuer-
Einnemben länger sitzen müssen, haben sie für ihre Mühe des Tags ein
halbes Pfund erhalten. Macht 1 Pfd. Pfennige d. i. 1 G. 30 Kr."
(Rapolter.)
Um das Jahr 1660 wurden die Häuser im Schwarzmann dnrch
häufige Ueberschwemmungen heimgesucht. Die Schuld trug die Erweiterung
der Gärten und das Hineinsetzen der Schlacht in die Breitsach. Am
24. September 1660 erging an den Leinweber Sebastian Rosenzweil der"
Auftrag, „seine erweiterte Gärtl nächst dem Altbach in den vorigen Stand
zu richten", dann am 28. April 1662 an den Schuhmacher Wolf Stelzer,
an den Leinweber Christoph Schnözinger und den Taglöhner Joseph
Auleitner, „daß sie ihre Schlächt auch in vorigen Stand, wie sich solche
vor der am St. Veitstag 1655 entstandenen grossen Wassergüß befun
den, richten sollen". Auch spätere Bescheide finden sich in den Rats
protokollen (1664, 67—69).
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