Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

Ried 1648-1701. 
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kM Landmann fuhr ruhig sein Getreide zur Schranne. Er nahm vom 
das Bürger die scharfe Senfe, die klirrende Kette und das holzspaltende 
Mal Beil. An Land und Leuten kannte man von dem blutigen Kriege nach 
M zwei Jahrzehnten geringe Spuren mehr. Dem Kurfürsten und der Land- 
das schuft waren jedoch schwere Schulden geblieben. 
?er.- 1652 betrug die ganze Steueranlage des Marktes Ried 522 Gulden, 
3 Schillinge, 15 Pfennige. 
irch' 1653 kostete der Vierling Hafer zu Ried 19 Kreuzer, ein Span- 
arch ferset 20 Kr., ein Pfund Rindfleisch 2 Kr. 3 Pfennige, ein Pfund Unschlitt- 
Auf jxrzen 7 Kr., eine Klafter Fichtenholz 1 Gulden. Ein Korn- oder 
lten Waizenmäher bekam 8 Kr. Taglohn. (Rapolter nach Rechn.) 
chen Anfangs Februar 1655 baten die Bürger zu R i e d den Kurfürsten 
auf Ferdinand Maria um Abminderung des Rekompenses für das Markt- 
gericht: „Wann sich nun bei der Erbhuldigung die Churfürstlichen Dnrch- 
u>t taucht resolviert, es sollen den getreuen Ständen, Städten und Märkten 
vem ihre Privilegien confirmiert werden, so gereicht unser Anrufen und Bitten 
il>er dahin, die marktgerichtliche Concession zu konfirmieren, dem gemeinen 
Markt jedoch an den 150 Gulden Jurisdictionsgeld bis auf bessere Zeiten 
und Hg G. nachzusehen, allweilen die Gemein und Bürgerschaft durch die 
das betrübten langwierigen Kriegs- und Sterbsläuf je einmal in solche Hinter- 
No- stelligkeit gerathen, daß wir es bei der Jurisdiction mit den Strafen 
keil, nicht auf 150 G., ja zuweilen kaum auf 50 G. bringen konnten . . . . 
^dl. Nachdem bishero blos auf dem Petri-Jahrmarkt von jedem Gulden etlicher 
ihr- Feilschaften, darunter die Leinwänden verstanden, 2 Kr. Zoll einzunehmen 
hru hergebracht, bitten wir zur Wiedererhebung der gemeinen Marktskammer, 
und in Bedenkung, daß wir „bei diesem vornemen Gränitzort" unterschied 
en lichen starken Anstoß leiden, um die churfürstliche Gnade, daß wir nicht 
allein zu Petri, sondern bei allen Jahrmärkten nicht vom Gulden 2 Kr., 
>ren sondern nur von jedem Stuck Leinwand, es sei 3, 4, 5 oder mehr Gulden 
lbst wert, besagte 2 Kr. nebst sonst anderer Gebür einfordern dürfen". 
>ten Es blieb bei jährlich 195 G. 42 Kr. 6 H. für das Marktgericht, Bürg 
est recht und Zoll. Der Rekompens hierfür wurde erst 1697 abgelöst. Der 
-len Kurfürst Ferdinand Maria bestätigte am 14. Juni 1658 die hergebrachten 
use, Freiheiten des Marktes Ried. (Orig. Perg. Großes kurf. Siegel, 
'lle, Weißblaue Schnur. Stadtarch.) 
ten. 1658 fuhr der Kaiser Leopold I. durch den Markt Ried. Auf 
;er- der Rückreise von der Kaiserkrönung in Frankfurt nahm er den Weg 
die über München, Altöting, Burghausen, Braunau und Ranshofen. Nach 
Der dem Berichte des Chronisten von Ranshofen stand der Propst mit dem
	        
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