Ried 1618-1648.
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von Die Kommissare zu Ried schickten nun noch einen Boten nach München,
ab- Sie ließen anfragen, ob sie noch einrücken sollten, oder ob der Kurfürst
für abrüsten wolle. Das Bauernlager bei Weiberau war völlig verlassen,
ung Auch der Trompeter mit der Stillstandsnachricht hatte unterwegs nirgends
nnt, mehr Bauernscharen getroffen. Der Kurfürst achtete nicht auf den
wrn Stillstand vom 7. September. Er erhielt am 11. gegen Mitternacht die
wn, Anfrage aus Ried und erwiderte, daß ihm diese „sehr verwunderlich
aalz vorkomme". Die Truppen um Ried sollten unverzüglich einrücken, „es
ried erinnerten die Kaiserlichen, was immer sie wollten" (Stieve, I., 258, 262).
iber Der Vormarsch wurde auf den 18. September festgesetzt. Die
Reiter Kurtembachs kamen aus der Ilzstadt nach Ried. Der Kurfürst
lach hatte Schiffe in Passau bestellt. Am 17. September sollte der Herzog
!gen von Holstein mit seinen Truppen die Donau hinab nach Wesenufer
tadt fahren, dann über Neukirchen, Peuerbach und Grieskirchen nach Pram
Der marschieren und dort eine weitere Nachricht erwarten. Die Truppen
nze. um Ried dagegen wollten über den Geiersberg nach Hag rücken und
nen bei Pram zu den Holsteinern stoßen. Die Landfahnen waren zur Deckung der
und Gränze bestimmt. Der Erzbischof von Salzburg überließ drei neu
erm geworbene Fähnchen mit 100 Reitern. Im Landl war alles still, die
zu- Aufreizung der Bauern den Soldaten aufs strengste verboten. So sah
>ach man dem Ansgang ohne Sorge entgegen.
ers Herzog Adolf von Holstein ließ das meiste Gepäck und den Troß
erg in Hafnerzell zurück. Er kam mit 84 Schiffen am 18. September in
ich, Wesenufer an und landete ganz unbeirrt mit seinen Truppen. Nach
ehr dem Stillstände waren die Bauern nach Hause gegangen. Nur bei
des St. Sixt an der Straße von Neukirchen am Wald gegen Engelszell
die lagen noch 100 Mann unter dem Hauptmann Hans Bischer, einem
uch Bauern aus Egg bei St. Marienkirchen. Bei Aichberg erreicht die Straße
:gt. die Höhe des jäh zur Donau abstürzenden Geländes. Es bestanden dort
die noch alte Verhaue. Diese wurden von den Bauern besetzt. Nicht ohne
ier- Verlust gelang den Holsteinern die Oeffnung des Passes. Mühsam
der mußten sie sich von Verhau zu Verhau durch die waldbedeckten Hügel
vl., durcharbeiten. Die Soldaten rächten sich. Es wurden 30 Bauernhöfe
angezündet und die Leute mißhandelt. Das Fußvolk verjagte und er-
iu schlug die Bauern im Lager bei St. Sixt und steckte dieses in Brand,
ed Am Abend rückte der Herzog von Holstein mit Knechten und 100 Reitern
nB» in Neukirchen am Wald ein. Nach allen Seiten entsendeten die Bauern
her Eilboten um Hilfe. Noch am 18. erließen die „gesummten Obersten,
id. Hauptlente und verordneten Kriegsräte im -Hauptquartiere Haag" das