Ried 1618-1648.
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Statt 3 kostete der Braunauer Metzen 5 ] / 2 Gulden. Das Proviant
mehl wurde zu Passau gebacken. Das Brot war so schlecht, daß es
nicht einmal die Passauer Schiffsknechte von St. Nikola trotz der Teuerung
aßen. Richter und Rat von Altheim schrieben nach Ried, sie könnten
unmöglich die 600 Leib Brot liefern. Sie hätten alle Bäcker eingesperrt
und erwarten Befehle, was sie mit ihnen weiter thun sollten. Der Kur
fürst verordnete, es sollten zwei Metzen Hafer den Pferden für drei Tage
gereicht werden; ein Metzen täglich sei zu viel. Stephan Hämerl berichtet
am 3. August, er habe alle Getreidekästen der Umgebung visitiert. Nirgends
gebe es Getreide mehr. Es fehle sogar am Saatkorn. Viele Unterthanen
hätten ihren Grundherren ihre Güter heimgesagt. Schon am 4. Juli
erließen die Kommissäre zu Ried ein Verbot gegen die Teuerung von
Wein und Bier. Sie gaben den Befehl, daß vor 9 Uhr morgens und
nach 1 I 2 9 Uhr abends keinem Soldaten mehr Wein oder Bier
gereicht werden dürfe. Niemand solle unter Tags länger als eine Stunde
zechen. Uebrigens wurde auch den Landfahnen nicht regelmäßig ausbezahlt.
Nach einem Verzeichnisse vom 11. August hatte die Reiterei 34O7 Gulden
39 Kreuzer Ausstände, das Fußvolk 27,368 Gulden 48 Kreuzer. Damals
hatte die Kompagnie Tattenbach 108, Tannberg 113, Wendtstorf 112,
Maxlrain 99 Pferde. Unterm IO. August 1626 erscheint Wilhelm Freiherr
von Mäxlrainer im Tanfbuche der Pfarre Ried (Il>, 135). Er war
Pate eines Wachtmeisterkindes. Die Landfahne Pfarrkirchen zählte 481,
Oeting 341, Burghausen 317, Braunau 342, Fridburg 390, Traun
stein 308, Ried 307, Eggenfelden 548, Schärding 385, Hag 428,
Rosenheim 470 und Wasserburg 415 Mann. Nach dem Vorschlage der Kriegs
kommissare zu Ried vom 9. Juni erhielt ein Obristlieutenant zu Pferd
monatlich 300, zu Fuß 200, ein Rittmeister 150, ein Hauptmann 100,
ein Lieutenant 40, ein Reiter 15 und ein Fußknecht 7 Gulden. Der
Kurfürst meinte, die Offiziere der Landfahnen könnten sich auch mit einem
geringeren Solde begnügen. In den Quartieren lagen die Soldaten
sehr enge, 10 bis 15 in einem Hause. Der Hauptmanu Seifried Adam
Beham zu Mayrhof schrieb am 6. Juni an Hagstorf in Ried: „Zu dem
allen geben die Baurn den Knechten so schlimme Wort, daß sie ihnen
auch trolich sein, selbst die Häls aufzwaizuschlagen und alsdann zum
landlischeu Baurn zu fallen, wie ich dann dergleichen Baurn göstern
zwen Herrn Tattenbach selbst habe liefern lassen". Er könne nicht nach
Ried kommen wegen der Händel zwischen den Bauern und Soldaten.
Indes wußten schon die Soldaten selbst den Bauern Herr zu
werden. Hauptmann Behams Soldaten haben zu Eberschwang alle Bäche